Wenn Du schwanger bist und Gewalt erfährst
- Gerade durch eine Schwangerschaft wird die Situation oftmals noch brisanter, wenn eine Frau Gewalt erfährt. Oder die Frage kommt auf: Wie kann ich mich und mein Kind schützen? Soll ich das Kind unter diesen Umständen bekommen?
- In Deutschland werden viele Frauen im Laufe ihres Lebens Opfer von Gewalt, meistens in ihrem eigenen Zuhause. Dabei kann es sich um körperliche und sexualisierte Gewalt handeln, aber auch um seelische. Oder aber ihr werden in der Partnerschaft oder von der Familie sämtliche Freiheiten genommen.
- Vielleicht hast auch Du Gewalt erfahren müssen oder bist ganz akut davon bedroht. Womöglich könnte für Dich in dieser schwierigen Situation ein Frauenhaus eine gute Anlaufstelle sein.
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Was ist ein Frauenhaus?
Frauenhäuser sind Einrichtungen, die Frauen (und ggf. ihren Kindern) helfen, wenn sie in einer akuten Notlage sind. Zunächst einmal kann eine Frau dort unterkommen, um sich und die Kinder in Sicherheit zu bringen:
- unabhängig von Herkunft, Religion, Einkommen etc.
- unbürokratisch
- anonym
- kostenfrei
- nur unter Frauen
Außerdem gibt es in der geschützten Atmosphäre des Frauenhauses weiterführende Unterstützungsmöglichkeiten:
- Beratung mit geschultem Personal für die Frau und ihre Kinder
- Begleitung bei zukünftigen Schritten
- Hilfe bei der Suche nach einer neuen Wohnmöglichkeit, wenn dies gewünscht ist
Wann kann eine Frau ins Frauenhaus gehen?
Gewalt und Missbrauch kann ganz unterschiedliche Formen haben – nicht immer ist dabei körperliche Gewalt im Spiel. Es gibt etwa auch Situationen, in denen eine Frau stark in ihrer Freiheit eingeschränkt wird und kaum noch aus dem Haus darf. Nicht selten kommt es auch zu einer Form von psychischer Gewalt.
Beispiele für Lebenssituationen, in denen eine Frau ins Frauenhaus gehen kann, sind:
- häusliche Gewalt (körperlich und psychisch), sexualisierte Gewalt und Missbrauch
- Überwachung und Freiheitsentzug
- Drohungen des Partners
- Menschenhandel, Zwangsprostitution, Zwangsehen u.a.
An wen kann ich mich wenden?
Die meisten Frauenhäuser haben Websites und Hotlines, bei denen Du Dich Tag und Nacht melden kannst. In der Regel hat eine solche Homepage sogar einen „Exit-Button“, damit Du die Seite, falls notwendig, sofort verlassen kannst. Dort findest Du auch alle näheren Informationen, wie Du mit Deiner Situation umgehen und vor Ort Hilfe und Unterstützung finden kannst. In den Frauenhäusern arbeiten Beraterinnen, die dir genauere Informationen geben können.
- 👉 Hier kannst Du suchen, wo Du das nächste Frauenhaus bei Dir vor Ort finden kannst: Bundesweite Frauenhaus-Suche
- ❗️Solltest Du gerade Gewalt ausgesetzt sein, kannst Du direkt die Polizei rufen
- 📞 oder das Hilfetelefon gegen Gewalt: 08000 I 116 016
Falls Du selbst schwanger bist und in einer Notsituation steckst oder falls Du vielleicht auch unsicher bist, ob ein Frauenhaus überhaupt in Frage kommt, melde Dich gerne jederzeit bei den Beraterinnen von Pro Femina e.V.
Gerne schauen sie mit Dir gemeinsam auf Deine Situation und unterstützen Dich dabei, einen für Dich guten, gangbaren Weg zu suchen!
Schwanger und Gewalt ausgesetzt – was nun?
Vielleicht liest Du hier, weil Du selbst von Gewalt betroffen bist und nun ein Kind erwartest. Womöglich hast Du Angst um das Kind oder Du sorgst Dich, durch ein gemeinsames Kind noch mehr in eine Abhängigkeit zu geraten…
Es könnte auch sein, dass die Gewalt Deines Partners erst mit der Nachricht der Schwangerschaft so richtig aufgekommen ist oder der Vater des Kindes Dich zu einer Abtreibung drängt. Doch auch das darf niemand tun!
- Hier findest Du mehr Infos: Nötigung zur Abtreibung
Wenn Du möchtest, kannst Du auch am Entscheidungs-Coaching teilnehmen. Du erhältst 7 Tage eine Email mit Impulsen und Geschichten von schwangeren Frauen.
Oder nutze unsere digitalen Selbsttest mit Sofortauswertung:
- ⚖️ Abtreiben: ja oder nein? – zum Abtreibungstest
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- 🛤 Kann eine Abtreibung Folgen für mich haben?
- 🙎🏻♂️ Anerkennung der Vaterschaft: Was tun, wenn es Probleme mit dem Vater gibt?
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