Warum denken Frauen über eine Abtreibung nach? Schwangerschaftskonfliktbericht von Profemina

Zahlen und Fakten über die Situation von ungeplant schwangeren Frauen

Einmal im Jahr veröffentlicht Profemina einen Report mit den Zahlen, Daten und Fakten aus der eigenen Beratungsarbeit. Dank mehrerer 100.000 Beratungsfälle jährlich zeichnet dieser Bericht ein repräsentatives Bild der Situation und Motivationen von ungeplant schwangeren Frauen im deutschsprachigen Raum. Die vorliegenden Zahlen werden dank der Profemina-Expertise aus jahrelanger Beratungserfahrung mit über 500.000 Beratungsfällen inhaltlich eingeordnet und erläutert.

Was ist ein Schwangerschaftskonflikt?

Eine (ungeplante) Schwangerschaft kann eine Frau schlagartig in eine tiefgreifende Lebenskrise führen, die viele ihrer bisherigen Überzeugungen auf den Prüfstand stellt. Denn durch die Tragweite und das lebensverändernde Potenzial einer Schwangerschaft werden grundlegende Fragen und Herausforderungen aufgeworfen, die das Leben der Frau in seinen existenziellen Dimensionen betreffen. Es entsteht ein Schwangerschaftskonflikt, das bedeutet, die Frau stellt sich die weitreichende Frage: „Soll ich abtreiben oder das Kind behalten?“

Neben tiefgreifenden Existenzfragen, möglicherweise ungünstigen Lebensumständen und unterschiedlichen Reaktionen des Umfelds haben viele Frauen mit körperlichen und emotionalen Auswirkungen der hormonellen Umstellung zu Beginn einer Schwangerschaft zu kämpfen. Dieses Zusammenspiel von inneren und äußeren Faktoren macht es schwer, in Freiheit eine Entscheidung für oder gegen das Kind zu treffen.

Hinzu kommt der zeitliche Druck, unter dem Frauen bei der Entscheidungsfindung häufig stehen. Je nach Gesetzeslage und Fortschritt der Schwangerschaft kann sich ein Schwangerschaftskonflikt in wenigen Stunden oder Tagen entscheiden – oder aber sich zermürbend über Wochen oder Monate hinziehen.

Was die Abtreibungsstatistiken nicht sagen

Der in seiner Ausführlichkeit einzigartige Schwangerschaftskonflikt-Report darf für das Verständnis des nach wie vor tabuisierten Phänomens von Schwangerschaftskonflikt und Abtreibung genauso wenig außer acht gelassen werden wie die offiziellen Schwangerschaftsabbruch-Statistiken. Denn nicht jede Frau, die eine Abtreibung in Erwägung zieht oder diese von ihrem Umfeld nahegelegt bekommt, entscheidet sich auch für diese. So wie viele Schwangerschaftsabbrüche dem persönlichen Umfeld und damit auch gesellschaftlich verborgen bleiben, verhält es sich auch mit Schwangerschaftskonflikten, die letztlich zu einer bewussten Entscheidung für das Kind geführt haben. Um zu verstehen, warum Frauen einen solchen Eingriff vornehmen lassen, muss auch betrachtet werden, warum andere sich trotz der Möglichkeit zum Abbruch schließlich dagegen entscheiden und stattdessen das Kind bekommen.

Der Report von Profemina stellt somit eine unverzichtbare Informationsquelle zum Thema ungewollter Schwangerschaften und deren Folgen dar. Gleichzeitig zeigt er die umfassende Bedeutung von Information, Beratung und Hilfe für die betroffenen Frauen und Familien auf.

Inhalte des Schwangerschaftskonflikt-Reports

Dies sind einige Fragestellungen, die in jedem Bericht analysiert werden:

  • Was antworten Frauen, die eine Schwangerschaft befürchten, auf die Frage: „Angenommen, Du bist schwanger: Wie wäre das für Dich?“
  • Wie fühlen sich Frauen mit der Schwangerschaft, wenn sie große Sorgen haben oder die Schwangerschaft ungeplant eintritt?
  • Warum denken Frauen über eine Abtreibung nach? Was spricht für und was gegen das Kind?
  • Wie geht es den Frauen rückblickend mit ihrer Entscheidung?

Darüber hinaus werden jedes Jahr neue Schwerpunkte gesetzt. Durch die ständige Erweiterung des Beratungsangebots ergibt sich eine immer umfassendere Datenlage, die analysiert werden kann:

  • Der Schwangerschaftskonflikt-Bericht 2023 hat als erster seiner Art die vorliegenden Daten hinsichtlich der äußeren Umstände der Frauen (z.B. Herkunftsort, Alter, familiäre und berufliche Situation), aber auch der inneren Verfassung während des Schwangerschaftskonflikts wie auch rückblickend zu ihrer Entscheidung analysiert und eingeordnet. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf den Gründen, die einen Schwangerschaftskonflikt auslösen können, und welchen Einfluss diese auf die spätere Entscheidung nehmen können.

  • Der Schwangerschaftskonflikt-Report 2024 beleuchtet neben den bereits bekannten Fragestellungen in besonderer Weise die Sachfragen, mit denen sich eine Frau während ihres Schwangerschaftskonflikts auseinandersetzt (z.B. der zeitliche Aspekt, Abtreibungsmethoden, mögliche Folgen und Risiken) und in einem eigenen Kapitel die Rolle des Mannes im Schwangerschaftskonflikt. Hier werden die Fragen beantwortet, inwiefern die Partnerschaft Auslöser eines Schwangerschaftskonflikts sein kann, welche Auswirkungen die Ablehnung durch den Kindesvater auf die Gefühlslage der Frau hat, mit welchen Sorgen sich Männer beschäftigen und welche Entscheidungen schließlich in solchen Situationen fallen.

Der Schwangerschaftskonflikt-Bericht kann auch in gedruckter Form direkt bei Profemina International bezogen werden. Bitte wenden Sie sich dafür an [email protected]


Schwangere in Not – Zahlen, Daten, Fakten


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