Ist eine medikamentöse Abtreibung zuhause möglich?
In Italien/Südtirol ist es möglich, die pharmakologische Abtreibung teilweise zuhause durchzuführen.
Zunächst erfolgt eine ärztliche Untersuchung und Beratung in einer gynäkologischen Klinik oder Praxis, um Komplikationen und Kontraindikationen (z.B. Allergien gegen die Wirkstoffe) vorzubeugen oder auszuschließen.
Die schwangere Frau erhält ein erstes Medikament, die Abtreibungspille Mifegyne®, mit dem Wirkstoff Mifepriston. Die Einnahme erfolgt unter ärztlicher Aufsicht. Anschließend erfolgt die Entlassung nach Hause.
Mifepriston bewirkt, dass der Embryo keine Nährstoffe mehr erhält und abstirbt. In den meisten Fällen kommt es jedoch nicht zu einer direkten Ausstoßung des Embryos. Deshalb wird zwei bis drei Tage später ein weiteres Medikament mit dem Wirkstoff Misoprostol oder Gemeprost eingenommen. Das zweite Medikament kann in der Regel zuhause eingenommen werden, für Notfälle sollte aber immer ärztliche Hilfe erreichbar sein.
Misoprostol bzw. Gemeprost sind künstlich hergestellte Prostaglandine, die Wehen auslösen. Prostaglandin bewirkt, dass sich die Gebärmutter zusammenzieht und löst eine Blutung aus, wodurch der Embryo ausgestoßen wird. Dieser Prozess der Abtreibung, der von vielen Frauen zu Hause und oft alleine erlebt wird, geht meist mit starken Blutungen und Schmerzen/Krämpfen einher.
Bei telemedizinisch begleiteten Abläufen ist die Frau zwar medial in Kontakt mit Ärzten, die Erfahrung des Alleinseins kann jedoch verstärkt werden.
Vielleicht denkst Du über die medikamentöse Abtreibung nach, weil Du Dich zuhause wohler fühlst oder auch nicht möchtest, dass jemand von all dem erfährt. Zugleich machst Du Dir vielleicht Sorgen, wie es Dir damit ergehen würde?
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Selbsttests:
ℹ️ Nähere Informationen: Erfahrungen mit der Abtreibungspille
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