Operative Methode: Abtreibung durch Ausschabung (Curettage)

Abtreibung durch Ausschabung

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Ablauf und Informationen zur Ausschabung

🏥 Abtreibungsmethoden: was sollte ich beachten? – zum Selbsttest

  • Eine Ausschabung ist ein operativer Eingriff, bei dem mit einem stumpfen Schabeisen die Gebärmutter ausgeschabt wird.
  • Sie wird als eine operative Methode zum Schwangerschaftsabbruch verwendet, findet aber auch andere medizinische Anwendungsgebiete.
  • Es gibt einige körperliche Risiken bei einer Ausschabung – z.B. Infektionen.

Hier findest Du die wichtigsten Informationen, was eine Ausschabung überhaupt ist, wie sie abläuft und wie es nun für Dich weitergehen könnte.

Abtreibungsmethoden: was sollte ich beachten? – Dein Selbsttest

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1/3 Ich bin in folgender Schwangerschaftswoche:

Was ist eine Ausschabung?

In jedem natürlichen Zyklus der Frau gibt es eine Phase, in der die Gebärmutterschleimhaut aufgebaut wird. Falls innerhalb des Zyklus keine Schwangerschaft eintritt, wird die Gebärmutterschleimhaut anschließend durch die Regelblutung wieder abgestoßen.

Bei einer Ausschabung (auch Kürettage bzw. Curettage genannt) wird die Schleimhaut der Gebärmutter künstlich, das heißt durch eine Operation, herausgeschabt. Dafür wird ein stumpfes Schabinstrument (Curette/Kürette) verwendet.

Eine Ausschabung gehört zu den häufigsten gynäkologischen Eingriffen und kann aus verschiedenen diagnostischen und therapeutischen Gründen vorgenommen werden.

Ausschabung als Methode zum Schwangerschaftsabbruch

Neben anderen Anwendungsgebieten wird die Ausschabung oder Curettage auch für Schwangerschaftsabbrüche eingesetzt. Sie kann etwa zwischen der 7. und der 12. Schwangerschaftswoche angewandt werden.

Heutzutage kommt die Ausschabung als Abtreibungsmethode allerdings relativ selten zum Einsatz. Viele Ärzte führen eine Abtreibung nicht mehr als Curettage durch, da diese Methode länger dauert und häufiger zu Komplikationen führt als die operative Absaugmethode.

ℹ️ Manchmal ist eine Ausschabung jedoch auch nach einer Absaugung oder einem medikamentösen Schwangerschaftsabbruch nötig. Dies kommt vor, wenn nach einer Abtreibung noch Gewebe in der Gebärmutter verbleibt. Um dann einer Infektion vorzubeugen, muss ggf. auch noch eine Ausschabung erfolgen.

⬇️ Mehr zum Ablauf findest Du hier.

Diagnostische Gründe

Am häufigsten kommt eine Ausschabung zur diagnostischen Abklärung von Blutungsstörungen (z.B. sehr starke, lange, schmerzhafte oder unregelmäßige Regelblutungen) zum Einsatz. Dabei wird Schleimhaut aus der Gebärmutter abgeschabt. Mögliche Gründe für die Blutungsstörungen können Myome oder Polypen sein, was beides gutartige Auswucherungen in der Gebärmutter sind.

Auch wenn ein Ultraschall der Gebärmutter einen auffälligen Befund liefert, ebenso wie Zellabstriche bei der Vorsorgeuntersuchung, wird häufig eine Ausschabung vorgenommen, um bösartige Erkrankungen der Gebärmutter abzuklären.

Therapeutische Gründe

Eine Ausschabung wird gelegentlich auch als Therapiemethode angewendet. Zum Beispiel wenn die Regelblutung zu stark ist oder sehr lange andauert. Oder bei erneuten Blutungen während und nach den Wechseljahren.

Nach einer (Fehl-)Geburt

Auch nach einer Fehlgeburt kann eine Ausschabung nötig sein. Dabei werden mögliche Reste des Embryos und des Mutterkuchens in der Gebärmutter ebenfalls mittels einer Curettage entfernt. Ansonsten könnte es zu Entzündungen und Verklebungen kommen.

Manchmal kann eine Ausschabung auch nach einer gesunden und natürlichen Geburt notwendig werden: Lösen sich Teile der Plazenta nicht vollständig ab und verbleiben im Uterus, kann sich Kindbettfieber entwickeln. Eine Ausschabung sollte dann schnell erfolgen, da sich die Gebärmutter ansonsten nicht richtig zurückbilden und zusammenziehen kann.

Ablauf der Ausschabung bei einer Abtreibung

Die Curettage bei einer Abtreibung wird in der Regel ambulant und unter Vollnarkose durchgeführt. Der Eingriff an sich dauert etwa zehn Minuten.

Ablauf der Operation

  • Der Arzt führt zuerst ein sogenanntes Spekulum in die Scheide ein. Dieses besteht aus zwei Blättern, die eine trichterförmige Öffnung bilden. Durch eine Spreizung der beiden Blätter kann die Vagina entfaltet werden, und die Cervix (Gebärmutterhals) wird sichtbar.
  • Der Muttermund wird mit Hilfe von speziellen Stiften (Hegarstiften) gedehnt, um in die Gebärmutterhöhle zu kommen.
  • Anschließend wird mit einer stumpfen Kürette (löffelartiges Instrument) der Embryo mitsamt der Plazenta (Mutterkuchen) von der Gebärmutterwand abgelöst, um dann ausgeschabt zu werden.

Nach der Operation

Durch eine Ultraschalluntersuchung wird danach vom Arzt kontrolliert, ob der Embryo und die Plazenta vollständig entfernt wurden.

Maßnahmen nach einer Abtreibung durch Ausschabung

Nach dem Eingriff kann die Wunde noch für ein paar Tage leicht bluten. Diese Blutung wird teilweise nach ungefähr drei bis fünf Tagen etwas stärker, ähnlich wie bei der Regelblutung. Genauso tritt bei manchen Frauen ein leichter, ziehender Schmerz (ebenfalls vergleichbar mit Menstruationsbeschwerden) auf. Der Ausfluss kann noch circa 14 Tage blutig sein.

Bei einem gesunden Zyklus tritt die nächste Regelblutung ca. 4-8 Wochen nach der Ausschabung wieder ein. Eine Schwangerschaft ist jedoch schon vorher wieder möglich. Es ist ratsam, erst nach drei Monaten eine erneute Schwangerschaft ins Auge zu fassen, beziehungsweise eine Schwangerschaft nach einer Ausschabung von einem Arzt untersuchen zu lassen.

Da der Muttermund durch die Dehnung noch etwas geöffnet ist und somit Keime in die Gebärmutter eindringen und Infektionen auslösen können, sollte eine Frau etwa drei Wochen nach dem Eingriff Folgendes vermeiden:

  • Geschlechtsverkehr
  • Tampons
  • Baden/Schwimmen
  • Saunabesuche

Mögliche Risiken einer Ausschabung

Eine Ausschabung kann in seltenen Fällen körperliche Risiken nach sich ziehen. In jedem Fall wird der Arzt vor dem Eingriff umfassend über mögliche Folgen aufklären.

Neben den eher seltenen körperlichen Risiken einer Abtreibung ist es ratsam, auch feinfühlig zu erspüren, ob dieser Weg tatsächlich der passende ist.


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Autoren & Quellen

Autorin

Jeanette Onusseit,
Psychologin

Überprüfung

Medizinisches Team

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