5 Tipps für Männer: Wenn die Partnerin ungeplant schwanger ist
- „Ich bin schwanger!“ Drei kleine Worte, die auf einen Schlag ein ganzes Leben auf den Kopf stellen können… Und zwar nicht nur das der schwangeren Frau – sondern auch das des Mannes. Doch wie verhält man sich als Mann?
- Die Situationen können auch ganz unterschiedlich sein: Was ist, wenn ich das Kind nicht will? Und was ist, wenn ich das Kind will, aber meine Partnerin nicht?
- In unserem Artikel erklären wir, was viele Männer und Paare in dieser Situation erleben. Du findest hier auch praktische Tipps, was Du jetzt tun kannst, um diese Situation zu meistern.
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Ungeplant schwanger: Eine Ausnahmesituation fĂĽr beide
Sowohl bei der Frau als auch bei einem Mann löst eine ungeplante Schwangerschaft viele Gedanken und Gefühle aus; manchmal negative, manchmal positive, und manchmal auch eine Kombination aus beidem. Gleichzeitig sind ihre Reaktionen und auch die Bedürfnisse oft komplett unterschiedlich.
Wie viele Männer reagieren…
Einerseits ist bei vielen Männern vielleicht ein gewisser Stolz zu spüren: „Ich werde Papa…“ Da gibt es sehr oft aber auch andere Gedanken und Gefühle:
- Sorge, der Verantwortung nicht gerecht zu werden oder ob man die Rolle als Vater gut meistern wird.
- Angst, dass sich nun vieles im eigenen Leben ändern wird und vielleicht auch in der Beziehung.
- Unsicherheit, ob und inwieweit man(n) ĂĽberhaupt mitbestimmen darf, ob das Kind bleibt oder nicht.
- Ein gewisser Ă„rger, wie es zu dieser Schwangerschaft ĂĽberhaupt kommen konnte.
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Viele Männer würden dieser Situation am liebsten so schnell wie möglich entkommen oder eine Lösung parat haben – verständlich! Oft suchen Männer dann auch erst einmal einen Rückzugsort, innerlich und äußerlich, um die Gedanken zu sortieren und mit der ganzen Situation ins Reine zu kommen.
Was in einer Frau vorgeht…
Emotional machen viele Frauen Ähnliches durch. Da gibt es Freude, Stolz und Zuversicht einerseits. Gleichzeitig ist da aber meistens auch Sorge, wie alles werden wird und ob sie das schaffen kann. Sehr häufig bewegt eine Frau in dieser Situation vor allem eine große Angst: Alleine dazustehen mit diesem Kind – ohne die Unterstützung des Vaters…
In diesem emotionalen Chaos der ungeplanten Schwangerschaft sehnen sich Frauen zumeist nach Nähe, Zuversicht, Sicherheit und Raum für Austausch. Diese Bedürfnisse der Frauen können aber beim Mann sogar emotionalen Druck erzeugen und meist kann er in dieser Ausnahmesituation anfangs der Frau nicht das „geben“, was sie sich erhofft.
Du merkst es schon: Diese Mischung hat es in sich! Und es ist gar nicht so leicht, den jeweils Anderen zu verstehen oder aufeinander zuzugehen. Deswegen ist es gut, dass Du als Mann Dich hier informierst.
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5 konkrete Tipps fĂĽr Dich, wenn sie ungeplant schwanger ist
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Eine unerwartete Schwangerschaft kann ein Schock sein. Es ist okay, wenn Du Bedenken und Sorgen hast und wenn Du Dich nicht (gleich) freuen kannst.
Ihr würde es aber sicher guttun, zu wissen, was gerade in Dir vorgeht. Viele Frauen denken ansonsten, dass die Reaktion des Mannes mit ihnen persönlich zusammenhängt.
Deshalb: Erzähl ihr ruhig, was Dich gerade umtreibt und was Deine konkreten Sorgen sind. Ehrliche und offene Kommunikation kann Euch beiden in dieser Situation weiterhelfen.
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Es muss nicht jetzt sofort eine Entscheidung getroffen werden. Du kannst Dir und ihr Zeit geben, um Euch darĂĽber klar zu werden.
Nimm Dir auch ruhig Zeit für Dich alleine. Du kannst eine Bergtour machen, wandern gehen, Dir Dein Mountainbike oder Rennrad schnappen und Dich an einen einsamen Ort zurückziehen… So ein Umgebungswechsel kann richtig gut tun, um genau herauszufinden, wie Du mit den Neuigkeiten umgehen willst.
Denk dabei am besten auch an unseren Tipp Nr. 1: Erkläre Deiner Partnerin, dass Du Zeit für Dich brauchst. Wenn sie das weiß, wird es ihr auch leichter fallen, das zu akzeptieren.
Damit sie nicht das Gefühl bekommt, ihr würdet Euch nicht nur räumlich sondern auch emotional entfernen, kannst Du zu Verstehen geben, dass Du sie liebst, nicht an der Partnerschaft zweifelst, sondern nach der Neuigkeit jetzt erstmal etwas Durchatmen musst.
Vielleicht schafft ihr es, trotzdem in der Zeit etwas Kontakt zu halten, um partnerschaftlich verbunden zu sein, aber eben noch nicht weiter tiefer in das Thema einzusteigen, wie es nun mit der Schwangerschaft werden soll. Zum Beispiel kann eine kurze Nachricht schon reichen: "Bin gut angekommen. Denk an Dich und hab Dich lieb.“
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Oft tut es gut, mit einer Vertrauensperson zu sprechen – Deinem besten Freund, Deinem Bruder, Deinem Vater … Einfach mit jemandem, der Dich gut kennt, mit dem Du ernsthaft reden kannst und der sich Zeit für Dich nimmt; eine Person, deren Meinung Du schätzt und von der Du weißt, dass sie Dir auch etwas zutraut.
Mit dieser Person kannst Du besprechen, welche Eigenschaften sie in Dir sieht, die Dich als Mensch auszeichnen und die Dir vielleicht auch als Vater helfen könnten. Wahrscheinlich wirst Du überrascht sein, was Andere alles in Dir sehen!
Vielleicht ist es auch schon wohltuend und ausreichend, wenn Du einen Freund triffst und ihr gar nicht so viel redet – und es insgesamt eine gute Zeit für Dich ist!
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Vielleicht ist das jetzt ein Sprung und es braucht Mut dazu, aber Du könntest Dir theoretisch einmal vorstellen, wie es wäre, Vater zu sein – in aller Freiheit und Offenheit, wie es weitergeht. Gedanken sind erstmal nur Gedanken. Doch so kannst Du ein Gefühl dafür bekommen, worum es eigentlich geht.
Was für ein Vater würdest Du sein wollen? Welche Stärken für diese Aufgabe würdest Du mitbringen? Was könntest Du Deinem Kind beibringen, was ihm so niemand anderes beibringen könnte?
In welcher Art und Weise würdest Du Dich als Vater einbringen wollen – in dem Wissen, dass nicht nur Du alleine Dich um alles kümmern müsstest? Es wäre immer Teamwork als Paar und genauso sind auch weitere Unterstützungen möglich (Großeltern, Babysittern…).Vielleicht ist beschäftigt Dich auch dieser Punkt: Du siehst Dich in der „Rolle als Ernährer der Familie" und machst Dir verantwortliche Gedanken, wie Du für Deine Familie dann sorgen könntest. Möglicherweise sind es finanzielle und materielle Fragen und Sorgen, die Dich beschäftigen?
Was könnte Dich auch hier erleichtern? Welche Lösungen gäbe es?Auch interessant:
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Eine Frau wĂĽnscht sich in einer solchen Situation wohl nichts sehnlicher, als dass ihr Partner fĂĽr sie da ist. Zeig ihr ruhig, dass sie Dir wichtig ist:
- Ihr könnt etwas zusammen unternehmen, was sie gerne macht: ein Abend im Restaurant, ein Besuch in der Therme, ein Ausflug an ihren Lieblingsort…
- Bring ihr ihre Lieblings-Blume mit.
- Oder trag den MĂĽll fĂĽr sie runter : )
- Du kannst sie auch zum Frauenarzttermin begleiten und ihr so in dieser Situation ganz konkret beistehen.
- Du kannst sie in den Arm nehmen, wenn Ihr Euch trefft.
Denn ihr steht gemeinsam vor einer großen Frage und Aufgabe. Doch vielleicht habt ihr bisher auch schon einiges zusammen gemeistert. Oder aber es kann motivieren und Euch als Paar fördern und tiefer zusammenschweißen, die neue Herausforderung jetzt sportlich zu betrachten : )
Wenn Du das Kind nicht willst
Vielleicht liest Du all das – empfindest in Dir aber momentan einfach nur Ablehnung gegenüber dieser Situation. Es kann sein, dass der vorherrschende Gedanke in Dir ist, dass Du dieses Kind und die Verantwortung nicht willst; dass Du einfach dieser Situation entkommen möchtest. Womöglich versuchst Du mit allen Mitteln, sie zu einer Abtreibung zu bewegen. Und vielleicht erkennst Du in all dem Dich selbst nicht wieder…
Wieso wir alle diese Beispiele bringen? Weil genau das ganz oft so vorkommt. Und weil wir wissen, wie schwierig diese Situation auch für einen Mann ist. Du stehst also nicht alleine da mit diesen Gedanken und Gefühlen, und die dürfen auch erst einmal sein. Gleichzeitig bist Du dennoch voll verantwortlich dafür, was Du aus diesen Gedanken und Gefühlen machst, und wie Du Dich nun verhältst!
Auch die Frau, die ein Kind von Dir erwartet, macht momentan mit Sicherheit eine sehr schwierige Situation durch. Und letztlich ist sie diejenige, die ganz unmittelbar und am eigenen Körper beide möglichen Entscheidungen tragen muss. Sie unter Druck zu setzen, weil Du das Kind nicht möchtest, ist also zunächst einmal „nicht die feine englische Art“. Darüber hinaus ist sie auch gesetzlich verboten.
Es gibt aber sicher andere Wege, wie Du mit dem Druck in Deinem Inneren umgehen kannst. Was könnte Dich erleichtern? Welche anderen Lösungen könnte es geben? Was oder wer hat Dir bisher schonmal geholfen, wenn Du unter Druck standest?
Gerne kannst Du Dich mit den Beraterinnen von Pro Femina e.V. in Verbindung setzen, um mit einem erfahrenen und unabhängigen Blick von außen zu überlegen, wie Du mit der Situation umgehen könntest!
Wenn Du das Kind willst, sie aber nicht
Immer wieder kommt es vor, dass ein Mann sich freut, Vater zu werden und bereit ist, die volle Verantwortung zu übernehmen – doch die Frau will das Kind nicht behalten. Womöglich durchlebst Du gerade diese Situation und fragst Dich voller Sorge, was Du nun machen sollst.
Grundsätzlich ist es vermutlich weder ratsam noch zielführend, Druck auszuüben; selbst, wenn Du voller Verzweiflung und Trauer bist. Vielmehr könntest Du nun folgendes machen:
- Herausfinden, was Gründe dafür sein könnten, dass sie das Kind nicht will. Dann könnt ihr gemeinsam nach Lösungen suchen.
- Sie und ihre Empfindungen im Blick behalten. Vielleicht hat sie den Eindruck, dass Du nur das Kind siehst. Sie sollte wissen, dass Du sie als Frau wahrnimmst und sie als Partnerin liebst.
- Es ist ratsam, dass Du selbst ganz klar Stellung beziehst und mitteilst, dass Du Dir das Kind wĂĽnschen wĂĽrdest. Das sollte sie wissen und auch, wenn Dir der Gedanke an eine Abtreibung wehtut.
- Ihr Zutrauen ausdrücken. Vielleicht hat sie die Sorge, keine gute Mutter zu sein oder es kräftemäßig nicht zu schaffen. Zeige ihr, dass Du an sie glaubst und ihr die Aufgabe zutraust.
- Es kann sehr wichtig sein, dass Du ihr klar signalisierst, dass Du sie voll und ganz unterstĂĽtzen wĂĽrdest, wenn sie sich fĂĽr das Kind entscheidet. FĂĽr viele Frauen ist es sehr wichtig, zu wissen, dass sie nicht alleine dastehen.
Gerne kannst Du Dich – und natürlich auch sie sich jederzeit – in dieser herausfordernden Situation an die Beraterinnen von Pro Femina e.V. wenden! Es kann in einer solchen Situation sehr hilfreich sein, eine neutrale, außenstehenden Person mit im Boot zu haben – dazu sind wir gerne bereit!
Dürfen Männer überhaupt mitreden?
Viele Männer und auch Frauen stellen sich diese Frage. Eigentlich ist „Schwangerschaft“ ja ein Frauenthema – oder? Und doch gehören immer zwei dazu!
Grundsätzlich ist es so, dass die Frau letztlich diese Entscheidung treffen muss und darf. Sie ist diejenige von euch beiden, die mit Körper, Herz und Psyche am unmittelbarsten von dieser Entscheidung betroffen ist. Deswegen hat auch der Gesetzgeber es so vorgesehen, dass die Entscheidung über einen Schwangerschaftsabbruch nur von der Frau selbst getroffen werden darf.
Manchmal passiert dann Folgendes: Der Mann zieht sich aus Rücksicht und vielleicht sogar Angst auf eine neutrale Position zurück. Doch angesichts dessen glaubt die Frau, diese Entscheidungslast ganz alleine tragen zu müssen. Daher hilft den meisten Frauen eine gut gemeinte Aussage wie: „Ich stehe hinter Dir, egal, wie Du entscheidest!“, nicht besonders viel weiter. Diese Neutralität, entstehend aus der Angst Stellung zu beziehen, kann sie zusätzlich verunsichern.
Tipp 1 von oben ist vermutlich das, was in dieser Situation am meisten hilft: Ehrlichkeit und viel Kommunikation! Es kann sehr hilfreich sein und Euch auch näher zusammenbringen, wenn ihr beide klar benennt, was in Euch vorgeht, ohne damit den anderen zu drängen. Damit kannst Du eigentlich nur gewinnen.
Verstehen, was mit ihr los ist
Du willst wissen, was in einer Frau vorgeht, die ungewollt schwanger ist? Das ist super! Natürlich kannst Du Dich immer gerne bei uns Beraterinnen melden, um von eurer Situation zu erzählen. Wir helfen Dir gerne, die Signale zu entschlüsseln.
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