Welche Unterstützungen gibt es für mich?
In den ersten Tage und Wochen nach der Geburt kann neben der Faszination über den Nachwuchs auch schnell eine Überforderung eintreten. Vielleicht brauchen die älteren Geschwister ebenfalls Aufmerksamkeit, der Haushalt will gemacht werden, der Partner muss arbeiten – und Du willst Dich eigentlich erst noch von der Geburt erholen?
Gerade wenn dann noch Geburtsverletzungen auszukurieren sind oder das Stillen nicht recht klappen will, kann der Eindruck entstehen: Ich stehe ganz schön alleine da.
⬇️ Welche Hilfe es für Dich geben kann:
Hebamme und Stillberatung
Mit der obligatorischen Grundversicherung steht Dir acht Wochen nach der Geburt die Wochenbettbetreuung einer Hebamme zu. Beim ersten Kind werden 16 Besuche angesetzt, bei weiteren Kindern dann zehn.
Drei Termine zur Stillberatung kannst Du während der Stillzeit wahrnehmen.
Je nach Situation kann es eigene Hilfsangebote geben, die zum Beispiel bei der Mütterhilfe erfragt werden können. Aus medizinischen Gründen kann Dir ein Arzt zum Beispiel auch mehr Hebammenbesuche verschreiben.
ℹ️ Seit dem 1. Januar 2021 können Väter zehn Tage Vaterschaftsurlaub nehmen.
Vielleicht kommst Du aus Deutschland und arbeitest in der Schweiz? Hier kannst Du mehr als Grenzgänger erfahren: grenzgaenger-ch.de
Geburtshäuser
Vielleicht bist Du schwanger und beschäftigst Dich im Augenblick noch damit, wo Du Dein Kind auf die Welt bringen möchtest. Eine Alternative zum Spital kann ein Geburtshaus sein, welches von Hebammen geleitet wird.
Manche Geburtshäuser haben auch eine Wochenbettabteilung, in der Du die Zeit verbringen könntest. Die Kosten werden teilweise von der Krankenkasse übernommen. Am besten kannst Du Dich vor Ort erkundigen, wie es bei Dir geregelt ist.
➡️ Hier findest Du eine Übersicht: Geburtshäuser Schweiz
Pflegefachfrau zu Hause
Manchmal ist es nicht möglich, Verwandte oder Freunde in der Nähe mit „einzuspannen“. Oder Du bist selbstständig und es läuft irgendwie noch ein Betrieb nebenher. Vielleicht bist Du auch alleinerziehend oder der Partner ist ständig auf der Arbeit und kann auch nicht einfach einmal einspringen?
Die Unterstützung einer Pflegefachfrau für die Wochen nach der Geburt ist vielen Frauen nicht bekannt. Dabei ist es eigentlich recht einfach:
Die Krankenkasse übernimmt in der Regel anteilig die Kosten. Einige Versicherungen verlangen auch gar kein Arzt-Zeugnis.
Die ausgebildete Hilfe kommt (je nach Absprache) in regelmäßigen Abständen direkt nach Hause und erledigt dann einfach alles, was sonst liegen bleibt:
- was im Haushalt ansteht (Wäsche, Kochen, Putzen, Gartenarbeit…)
- sich um ältere Geschwister kümmern,
- nach dem Baby schauen, wenn Du einfach kurze Zeiten für Dich brauchst
An wen Du Dich wenden kannst?
- Eine Fachperson kannst Du zum Beispiel hierüber suchen: Wochenbettbetreuung.CH
- An eine ambulante Spitex-Organisation oder einen Hausbetreuungsdienst
- An Deine Krankenkasse/Versicherung
- An die Mütter- und Väterberatung bei Dir vor Ort
❗️Eine Notbetreuung für Deine Kinder findest Du zum Beispiel beim Schweizer Roten Kreuz: SRK Kinderbetreuung
❓Stichwort: Schreibaby, Babysitter, Kinderbetreuung, was tun in Notsituationen? Viele weitere Unterstützungsmöglichkeiten, allgemeine Anlaufstellen oder Projekte haben wir hier für Dich zusammengestellt:
Wie soll ich das nur schaffen?
Vielleicht kann es Dir gut tun, zusammen mit einer außenstehenden Person Deine Situation anzuschauen: Was kann Dir jetzt helfen und wo fange ich an, mir ein gutes Netz an Unterstützung aufzubauen?
Wende Dich gerne mit all Deinen Anliegen an uns Beraterinnen! Wir nehmen uns Zeit für Dich, einen persönlichen Plan zu schmieden, sodass Du wieder erleichtert aufatmen kannst. Auch alles andere, was Dich bewegt, darf angesprochen werden. Es geht um Dich! 🧡