Was kann das Ungeborene alles fühlen und wahrnehmen?
- Studien bestätigen, dass das ungeborene Kind vor der Geburt (pränatal) eine erstaunliche Entwicklung durchläuft. Bereits im Mutterleib finden die ersten Sinneseindrücke und Lernerfahrungen statt, die das Leben auch nach der Geburt beeinflussen.
- Das Thema Schmerzempfinden wird dabei aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet und kontrovers diskutiert.
Von der Befruchtung an bis zur Geburt durchläuft das Baby unterschiedliche Entwicklungsschritte: Bereits in der 5./6. SSW entwickelt sich beim Embryo das Herz-Kreislauf-System und das Nervensystem wird angelegt. Der Herzschlag ist ab der 6. SSW im Ultraschall sichtbar. In der 7./8. SSW prägen sich Gesichtszüge aus, Bewegungen sind erkennbar und das Gehirn entwickelt sich. Am 40. Tag sind beide Hirnhälften nachweisbar und wachsen mit 100.000 Nervenzellen minütlich heran. Ab dem 44. Tag sind elektrische Hirnaktivitäten messbar. Bis zur 8. SSW. sind alle Organe vorhanden, das Rückenmark ist angelegt, vom Gehirn werden die ersten Impulse verarbeitetet und Nervenbahnen verbinden sich.
Daher ist es naheliegend, dass in der folgenden Entwicklung verschiedene Reize wahrgenommen werden können. Bekannt ist zum Beispiel, dass sowohl positive Gefühle der Mutter als auch Stress sich auf das Ungeborene auswirken können. Babys reagieren im Bauch zudem sehr stark auf die Stimme der Mutter, die sie wahrnehmen können
Manche Forscher gehen erst ab der 24. SSW von einem Schmerzempfinden aus. Stewart Derbyshire setzt dafür sogar erst Verstand und Bewusstsein voraus, welche sich erst nach der Geburt entwickeln würden.¹ ²
Andere Forscher wiederum sehen durch die frühe Entwicklung vom zentralen Nervensystem die Möglichkeit gegeben, dass Empfindungen wie Schmerz schon in den entsprechend frühen Schwangerschaftswochen auftreten können.
Die American Society of Anesthesiologists und das North American Fetal Therapy Network empfehlen aus diesem Grund, dass Babys im Mutterleib bei invasiven Operationen schmerzlindernde Medikamente erhalten sollen.³
- Keine Sorge – Solltest Du großem emotionalem Stress oder (körperlichen) Belastungen ausgesetzt sein, muss sich das nicht automatisch auf die Entwicklung Deines Babys auswirken. Trotzdem kann es hilfreich sein, die belastenden Faktoren zu mindern und Dir Rat und Hilfe zu holen!
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