Ablauf, Wirkung & weitere Informationen zum Schwangerschaftsabbruch mit Tabletten
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- Ein Schwangerschaftsabbruch mit der sogenannten Abtreibungspille ist im frühen Verlauf der Schwangerschaft (bis zur 7.SSW nach Beginn der letzten Periode) möglich.
- Die schwangere Frau nimmt dabei unter ärztlicher Aufsicht erst ein Medikament (Mifegyne®, Wirkstoff Mifepriston), das den Muttermund öffnet und die Gebärmutterschleimhaut löst. Dabei stirbt der Embryo ab. 2-3 Tage später löst ein weiteres Präparat dann Wehen aus, wodurch der Embryo und das Plazentagewebe ausgestoßen werden.
- Im Artikel findest Du alle Infos zur Abtreibungspille und hilfreiche Links zu weiteren Fragen und Themen, die im Zusammenhang mit der medikamentösen Abtreibung wichtig sind.
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Selbsttest
Abtreibung mit Pille? Medikamentöser Schwangerschaftsabbruch
Fristen
Was ist die Abtreibungspille Mifegyne®: Wie wirkt sie & welche Nebenwirkungen kann sie haben?
Ablauf einer Abtreibung durch die Abtreibungspille Mifegyne®
Schonend oder belastend? – mögliche Risiken
Kosten
Erfahrungen und Berichte
Zuhause mit der Mifegyne® abtreiben?
Abtreibung selbst herbeiführen?
Anonyme Abtreibung
Wie kann es für mich weitergehen?
Abtreibungspille: ja oder nein? – Dein Selbsttest
Soll ich die Abtreibungspille nehmen? Wie wirkt die Mifegyne®, wo bekommt man sie und was sind Erfahrungen von anderen Frauen? Wenn Du Fragen zur medikamentösen Abtreibung hast oder noch nicht weißt, ob das der richtige Weg für Dich ist: Mach den Test und erhalte eine Sofort-Auswertung!
Medikamentöser Schwangerschaftsabbruch durch Tabletten
Neben den operativen Abtreibungsmethoden gibt es die Abtreibung mit der Pille. Man spricht dabei auch von chemischer oder hormoneller Abtreibung. Bei dieser Methode wird ein Schwangerschaftsabbruch (Abgang des Embryos) durch das Einnehmen von Medikamenten herbeigeführt.
Das Wort Pille ist in diesem Zusammenhang ein umgangssprachlicher Ausdruck für Abtreibungspille. Wichtig: Bei der Pille, die bei einem Schwangerschaftsabbruch zum Einsatz kommt, handelt es sich um einen anderen Wirkstoff als bei der Antibabypille oder der Pille Danach.
Welche Tabletten werden zur Abtreibung benutzt?
Bei der Abtreibung durch Tabletten kommen neben Mifegyne® (Wirkstoff Mifepriston) auch Prostaglandin-Tabletten zum Einsatz. Häufig werden hier der synthetisch hergestellte Prostaglandin-Abkömmling Cytotec® (Wirkstoff Misoprostol) oder alternative Misoprostol-Präparate wie MisoOne® verwendet.
Mehr zu den Wirkstoffen und möglichen Risiken kannst Du hier lesen: Mifepriston & Misoprostol
Auch vor einer operativen Abtreibung durch Absaugung muss eine Frau oft ein Medikament einnehmen (Prostaglandine), das den Muttermund vorab weich macht.
ℹ️ Insgesamt wurden im Jahr 2022 in der Schweiz laut dem Bundesamt für Statistik 80 Prozent aller Schwangerschaftsabbrüche medikamentös vorgenommen
Fristen
- ⏳ Genauere Informationen zu den Fristen für eine medikamentöse oder operative Abtreibung findest Du hier: Bis wann kann ich noch abtreiben? – berechnen lassen
Hingegen gibt es für den Zeitpunkt, ab wann man die Abtreibungspille einnehmen kann, keine untere Grenze. Jedoch muss eine Schwangerschaft zuvor ärztlich bestätigt worden sein.
Was ist die Abtreibungspille?
Wirkung der Mifegyne®
- Mifegyne® ist der Präparatename der Abtreibungspille. Das Medikament enthält den Wirkstoff Mifepriston. Mifepriston blockiert die Wirkung des Hormons Progesteron, das für die Erhaltung der Schwangerschaft unentbehrlich ist.
- Mifepriston täuscht dem Körper der schwangeren Frau vor, dass sie nicht mehr schwanger sei.
- Innerhalb von ca. 48 Stunden öffnet sich in der Regel der Muttermund, und der dort verfestigte Schleimpfropf lockert sich.
- Die Vorstufe der Plazenta (Mutterkuchen) mit den Chorionzotten bildet sich schon in den allerersten Wochen der Schwangerschaft. Sie sorgt für den Hin- und Hertransport von Nährstoffen und Stoffwechselprodukten zwischen mütterlichem und kindlichem Kreislauf. Nach der Einnahme von Mifegyne® löst sich die Gebärmutterschleimhaut mit den Chorionzotten von der Gebärmutterwand ab, der Embryo verliert seinen Halt und damit seine Versorgung und stirbt ab.
- In sehr wenigen Fällen (etwa drei Prozent) wirkt Mifegyne® schnell. Die Blutungen setzen dann zu diesem Zeitpunkt schon ein und der Embryo sowie das Plazentagewebe werden mit ausgestoßen.
Mifegyne® allein führt jedoch in den meisten Fällen nicht zu einer Ausstoßung des Embryos. Deshalb wird zwei bis drei Tage später vom Arzt noch ein sogenanntes Prostaglandin, ein Wehen auslösendes Hormon, verabreicht.
Nebenwirkung Mifegyne®
Eine Abtreibung mit Mifegyne® kann neben den einsetzenden Blutungen etwa folgende verschiedene Nebenwirkungen haben:
- Unterleibsschmerzen, Krämpfe
- stärkere Blutungen
- Infektionen
- Übelkeit, Erbrechen und Durchfall
- Kreislaufprobleme mit Zittern und Hitzeempfinden
Bei manchen Frauen wird wegen der starken Blutung eine Ausschabung zur Blutungs-Stillung oder auch eine Bluttransfusion nötig. Aus diesem Grund darf der medikamentöse Abbruch nur in Krankenhäusern durchgeführt werden, oder in Arztpraxen, die über eine notfallmedizinische Einrichtung verfügen.
Über alles Weitere klärt der Arzt beim jeweiligen Vorgespräch auf.
Ablauf einer Abtreibung durch die Abtreibungspille Mifegyne®
Vor der Einnahme
Bei einer ärztlichen Untersuchung im Vorfeld wird zum Beispiel die Blutgruppe der Frau festgestellt. Dies ist eine Vorsichtsmaßnahme, falls es im Laufe der Abtreibung zu starken Blutungen kommen sollte und eine Bluttransfusion nötig wäre.
Ablauf des Schwangerschaftsabbruchs mit der Abtreibungspille
- Zunächst muss die schwangere Frau ein bis drei Tabletten Mifegyne® einnehmen (in Absprache mit dem Arzt entweder eine Tablette mit 600 mg oder 3 Tabletten, die je 200 Milligramm Mifepriston enthalten). Mindestens zwei Stunden nach Verabreichung des Mittels wird sie ärztlich überwacht. Nach dieser Beobachtungsphase erfolgt die Entlassung nach Hause.
- Zwei bis drei Tage später: Mifegyne® allein führt jedoch in den meisten Fällen nicht zu einer Ausstoßung des Embryos. Die Abtreibung mit Mifegyne® schließt in der Regel auch die Gabe von einem weiteren Medikament mit dem Wirkstoff Misoprostol ein. Dieses wird zwei bis drei Tage später vom Arzt verabreicht.
- Misoprostol ist ein künstlich hergestelltes Prostaglandin, das Wehen auslöst. Dieses Prostaglandin bewirkt bei einer Abtreibung, dass sich die Gebärmutter zusammenzieht und eine Blutung einsetzt. Eine Überwachung bzw. Betreuung der Frau während der Austreibungsphase muss gewährleistet sein.
- Innerhalb von etwa zwei Stunden nach Verabreichung des Wehenmittels setzt meist eine Blutung ein, und der Embryo wird ausgestoßen. Sollten die Blutungen nach drei Stunden noch nicht begonnen haben, muss ein weiteres Mal Prostaglandin verabreicht werden.
Nach der Einnahme
Vierzehn Tage nach Verabreichung des Wehenmittels ist eine Nachuntersuchung erforderlich. Mittels Ultraschall oder laborchemischer Methoden wird festgestellt, ob der Embryo und das Plazentagewebe mit den Chorionzotten tatsächlich vollständig ausgestoßen wurden.
Falls das nicht der Fall ist, kann eine zweite Medikamenteneinnahme oder eine Ausschabung notwendig werden. Eventuell entstehen damit Kosten.
Du hast weitere Fragen zum Ablauf einer Abtreibung?
ℹ️ Im Artikel Abtreibungsmethoden findest Du eine Liste mit 10 Schritten und weiteren wichtigen Infos.
Risiken & Vor- und Nachteile?
Auf den ersten Blick erscheint eine Abtreibung mit Tabletten als schonender und weniger belastend für die Frau – immerhin wäre die alternative Abtreibungsmethode ein operativer Eingriff. Dennoch gibt es eine Reihe von Faktoren, die beachtet werden sollten.
Mögliche körperliche belastende Faktoren
Ein Schwangerschaftsabbruch mit der Abtreibungspille Mifegyne® und Prostaglandin ist körperlich herausfordernd, sowohl aufgrund der hormonellen Auswirkungen als auch aufgrund der Tatsache, dass sich der medikamentöse Abbruch über mehrere Tage hinzieht.
Alle weiteren Infos zu körperlichen Risiken: Körperliche Folgen einer Abtreibung
Mögliche psychische belastende Faktoren
Zudem berichten Frauen immer wieder von der hohen psychischen Belastung, die sie dabei durchlebt haben:
- Die Frau muss die Tabletten selbst einnehmen und leitet damit den Vorgang der Abtreibung aktiv ein.
- So manche Frau ist nach der Einnahme der ersten Tabletten immer noch hin- und hergerissen und ringt weiter, ob sie den Schritt der Abtreibung wirklich gehen will. Dann stellt sich die Frage, ob es schon zu spät ist, das Kind doch noch lebend zu bekommen. In solchen Fällen ist es ratsam, möglichst schnell einen Arzt aufzusuchen und ggf. auch eine ärztliche Zweitmeinung einzuholen.
Viele Frauen empfinden es als eine besondere Belastung, dass sie sozusagen „live“ dabei sind und ganz bewusst erleben, wie über mehrere Tage hinweg das Geschehen seinen Lauf nimmt.
Mehr zum Thema findest Du hier: Mögliche psychische Folgen einer Abtreibung
Kosten einer Abtreibung mit der Mifegyne®
Ein medikamentöser Schwangerschaftsabbruch kostet in der Schweiz zwischen 500 und 1000 Franken. Die genauen Kosten werden vom Arzt festgelegt.
Du fragst Dich, wie teuer die Abtreibung wäre oder ob die Kosten von der Krankenkassen übernommen werden würden?
Erfahrungsberichte
Dich interessiert, was andere Frauen für Erfahrungen mit der Abtreibungspille gemacht haben? Wir sie es erlebt haben und wie es ihnen körperlich und psychisch ergangen ist?
Hier ➡️ Erfahrungen mit der Abtreibungspille Mifegyne® kannst Du mehr darüber lesen.
Weitere persönliche Erfahrungsberichte von Frauen findest Du auch hier: Erfahrungen mit Abtreibung – Forum
Abtreibung zuhause mit der Mifegyne®?
Ein medikamentöser Schwangerschaftsabbruch muss, wie auch ein operativer, in der Schweiz von einem Arzt durchgeführt bzw. begleitet werden. Bei einer medikamentösen Abtreibung kann allerdings nach ärztlicher Untersuchung das zweite Medikament auch zuhause eingenommen werden. Dies wird je nach Arzt unterschiedlich gehandhabt. Allerdings sollte, wenn die Frau die Tabletten daheim einnimmt, jederzeit ärztliche Hilfe erreichbar sein, falls es zu Komplikationen kommt. Wenn eine Frau sich in der Arztpraxis sicherer fühlt, sollte sie sich nicht scheuen, das vorab mit ihrem Arzt zu besprechen.
Mehr dazu kannst Du auch hier lesen: Ist ein Schwangerschaftsabbruch zuhause möglich?
Abtreibung selbst herbeiführen?
Eine Abtreibung muss in der Schweiz immer durch einen Arzt begleitet werden und unter bestimmten medizinischen Voraussetzungen stattfinden. Dies dient dem Schutz der Frau, denn andere Wege und Mittel, mit denen eine Abtreibung im Selbstversuch unternommen wird, sind nicht nur meist unwirksam, sondern können Deiner Gesundheit ernstlich schaden. Mehr dazu kannst Du auch hier lesen: Abtreibung selbst herbeiführen?
Aus diesem Grund möchten wir Dich ermutigen, Dir ein Herz zu fassen und Dich jemandem anzuvertrauen. Du kannst Dich auch an die Beraterinnen von Pro Femina e.V. wenden, sie sind gerne für Dich da. Auf Wunsch kannst Du auch anonym bleiben.
Anonyme Abtreibung
Vielleicht hast Du gerade große Angst oder Du möchtest aus anderen Gründen nicht, dass jemand von einer Abtreibung erfahren würde. Für einen Schwangerschaftsabbruch werden, wie bei jedem Arztbesuch, Deine Daten aufgenommen. Letztendlich unterliegen aber alle offiziellen Stellen, von den Beratungsstellen bis hin zu den Ärzten, die Schwangerschaftsabbrüche durchführen, der Schweigepflicht. Es ist in dieser Hinsicht also möglich, dass niemand in Deinem Umfeld eine Abtreibung mitbekommen würde.
Viele Frauen berichten allerdings, dass es ihnen gut tat, sich jemandem anzuvertrauen.
Dir eine Vertrauensperson zu suchen kann auch hilfreich sein, falls Du hauptsächlich über eine Abtreibung nachdenkst, weil Du Angst hast, wie Dein Umfeld auf eine Schwangerschaft reagieren würde. Ein Blick von außen kann neue Perspektiven eröffnen und nicht selten finden sich weitere Hilfsangebote für Frauen in schwierigen Situationen.
Mehr zum Thema anonyme Abtreibung kannst Du hier lesen.
Hast Du Fragen oder Sorgen? Schreibe Dein Anliegen direkt hier ⬇️
Wie kann es für mich weitergehen?
Womöglich bist Du selbst schwanger und empfindest die Situation momentan als sehr belastend – wie viele andere Frauen auch. Die Informationen zu den verschiedenen Möglichkeiten beruhigen Dich vielleicht, weil Du nun einen ersten Überblick hast. Oder aber, sie wühlen Dich zusätzlich auf. Ganz verschiedene Gedanken und Gefühle kommen und gehen…
Bleib mit Deinen Fragen, Zweifeln und Ängsten nicht alleine! Wir sind an Deiner Seite und überlegen gerne mit Dir gemeinsam, wie ein guter Weg für Dich aussehen könnte.
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🤔 Sind meine Symptome Anzeichen für eine Schwangerschaft?
Wenn Du persönlichen Kontakt möchtest und Dir ein offenes Ohr guttun würde, kannst Du Dich jederzeit bei den Beraterinnen von Pro Femina e.V. melden. Die Beratung ist kostenlos und vertraulich!
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FAQs
❓Wie viel kostet die Abtreibungspille?
❓Wie wirkt die Abtreibungspille?
❓Kann jeder Frauenarzt die Abtreibungspille verschreiben?
❓Kann man die Abtreibungspille zuhause nehmen?
❓Wie schnell wirkt die Abtreibungspille?
❓Wie schmerzhaft ist eine medikamentöse Abtreibung?
❓Kann man nach der Abtreibungspille noch Kinder bekommen?
❓Was passiert nach Einnahme der Abtreibungspille?
❓Was spricht gegen einen medikamentösen Schwangerschaftsabbruch?
❓Was ist der Unterschied von Pille Danach und Abtreibungspille?
❓Was spricht für und was gegen die Abtreibungspille?
Übersicht über alle wichtigen Fragen
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