Schwangerschaft verkünden: (Ungeplant) schwanger: Wie sage ich es dem Partner?

Kind behalten: Wie sage ich es dem Partner?

357930299 | Alejandor J. Vivas | shutterstock.com

Wie kann ich mit ihm sprechen?

  • Eine Schwangerschaft ist immer eine besondere Situation für eine Beziehung. Noch einmal mehr, wenn sie ungeplant ist und die Frage im Raum steht, wie es nun weitergehen soll.
  • Viele Frauen sind besorgt, wie der Partner auf eine ungeplante Schwangerschaft reagieren wird. Sie fragen sich, wie sie am besten die Neuigkeit der Schwangerschaft mitteilen sollen.
  • Vielleicht geht es Dir gerade ähnlich oder Dein Partner weiß bereits von der Schwangerschaft, Ihr beide seid aber unterschiedlicher Meinung, wie es nun weitergehen soll?

In unserem Artikel findest Du hilfreiche Gedanken und Tipps für diese erste aufreibende Zeit – wie Du Dir selbst treu bleiben kannst und gleichzeitig auch Deinen Partner einbeziehst und seine Sorgen ernst nimmst.

Ungeplante Schwangerschaft – Tipps, wie Du es ihm sagen kannst

Deine Schwangerschaft hat sich bestätigt, und nun kreisen Deine Gedanken darum, wie Du am besten mit dem Vater des Kindes darüber sprechen kannst? Vielleicht hast Du sogar große Angst, Deine eigenen Gefühle und Wünsche mitzuteilen?
Manche Frauen sprechen sehr schnell mit dem Partner. Doch genauso legitim ist es, die Neuigkeit erst einmal alleine zu verarbeiten und einen guten Moment für das Gespräch mit ihm abzuwarten.

Vielleicht weiß Dein Partner auch schon von der Schwangerschaft oder ahnt etwas, doch die erste Reaktion war nicht so wie Du es Dir erhofft hast? Gut möglich, dass Du daher nicht das Gefühl hattest, ernst genommen zu werden und Deine Bedürfnisse äußern zu können. Du wünschst Dir vielleicht ein erneutes und tiefes Gespräch, in dem spürbar wird, dass Dein Partner doch hinter Dir steht.

Eine gute Vorbereitung

Vielleicht gehst Du im Kopf bereits alle Möglichkeiten durch, wie er reagieren wird.
Das ist gut, denn so kannst Du Dich innerlich vorbereiten und Dir vielleicht auch schon zurechtlegen, wie Du mit seiner ersten Reaktion umgehen möchtest.
Viele sind erst einmal genauso überrascht wie die Partnerin, und im ersten Schock werden schnell einmal ablehnende oder verletzende Worte geäußert, die eigentlich nicht so gemeint sind.
Wenn Du Dich innerlich bereits darauf vorbereitet hast, kann es Dir leichter fallen, erste negative Äußerungen nicht zu nah an Dich heranzulassen.
Gib ihm Zeit, die Neuigkeit zu verarbeiten und zu einem späteren Zeitpunkt nochmal mit Dir zu sprechen, wenn der erste Schock sich gelegt hat.

Die Entscheidung muss nicht gleich getroffen werden

Es kann ratsam sein, nicht mit der Erwartung in das erste Gespräch zu gehen, dass bereits eine Entscheidung getroffen werden muss. Viele Paare berichten, dass sie Zeit gebraucht haben, um in Ruhe alle Möglichkeiten anzuschauen und auszuloten.
Der erste Schock und Gefühle wie Angst und Überforderung können dazu führen, dass der eigene Blick sich verengt und nur Probleme und Hindernisse gesehen werden. Hier lohnt sich ein zweiter Blick, vielleicht mit ein wenig (zeitlichem) Abstand, um dann weitere Möglichkeiten und Hilfen zu entdecken. Wenn Dir das bewusst ist, nimmst Du Dir und Deinem Partner den Druck, alles schon genau zu wissen und möglichst schnell zu entscheiden.

Tipp:

Vertraute Menschen einbeziehen

Viele Menschen spüren intuitiv, wer vielleicht ein guter Beistand oder Ratgeber für sie sein kann. Wenn Du mit Deinem Partner unterschiedlicher Meinung bist oder ihr Euch beide Sorgen macht, kann es leicht passieren, dass man sich im Kreis dreht, sich in seinen Sorgen hochschaukelt oder keinen guten gemeinsamen Nenner mehr findet. In diesen Momenten kann es hilfreich sein, auch einer anderen Person das Herz auszuschütten.
Zudem kann es helfen, nochmal eine neue Perspektive von außen zu bekommen.

(ungeplant) schwanger

715806094 | Alena Popova | shutterstock.com
Wie sage ich meinem Partner, dass ich das Kind behalten möchte?

Ich möchte das Kind behalten – 6 Tipps für Dich, wie Du es Deinem Partner sagen kannst 💚

Nun hast Du als werdende Mutter vielleicht nach und nach erkannt, dass Du das Kind behalten möchtest. Vielleicht hast Du Dich vorher mit einer Abtreibung auseinander gesetzt, aber würdest diesen Schritt nicht übers Herz bringen.
Vielleicht ist die die Entscheidung für Deinen Partner jedoch nicht so klar. Gut möglich, dass er das Kind nicht will und von außen betrachtet eine Abtreibung als eine einfache Lösung ansieht.
Wie kannst Du mit dieser Situation umgehen? Wie kannst Du nun Deinem Partner begegnen – so, dass Du Dir selbst treu bleibst und ihn dennoch ernst nimmst? Und gibt es Hoffnung für Eure Beziehung? Wir haben auf Basis unserer Beratungserfahrung 6 Tipps für Dich zusammengestellt.

1. Tue Dir etwas Gutes

Vor allem und zuerst darfst Du darauf achten, dass Du in dieser sensiblen Phase immer wieder Zeiten hast, in denen Du selbst neue Kraft schöpfen kannst. Immerhin ist eine Schwangerschaft eine besonders sensible Situation, die seelisch und körperlich Energie kostet. Du darfst Dir zum Beispiel Auszeiten im Alltag nehmen: genügend schlafen, ein gutes Buch lesen, einen Spaziergang machen oder was auch immer Dir gut tut.
Es kann Dir jetzt vielleicht auch besonders helfen, liebe und vertraute Menschen um Dich zu haben, die Dir Mut machen und Dich unterstützen. Eine gute Freundin, Familie oder Verwandte, die Deine Entscheidung mittragen. So kannst Du Kraft schöpfen und innerlich zur Ruhe kommen, was sich dann auch wieder positiv auf die Beziehung mit Deinem Partner auswirken kann.


2. Sei ehrlich zu ihm

Es kann sehr hilfreich sein, dass Dein Partner weiß, wo Du stehst. Wenn ihm bewusst ist, dass Du das Kind behalten möchtest – trotz Deiner Sorgen und Ängste, und vielleicht auch ohne, dass es für alles schon eine Lösung gibt.
Wenn er weiß, dass Du eine Abtreibung nicht übers Herz bringst, wird es ihm möglicherweise leichter fallen, sich Deiner mutigen Entscheidung anzuschließen und in seine Verantwortung mit der Zeit hineinzuwachsen.
Auch, wenn er es jetzt wohl noch nicht so sehen kann: Dass Du sein Kind bekommen möchtest, ist im Grunde auch ein großer Liebesbeweis ihm gegenüber.


3. Zeige ihm, wie wichtig er Dir ist

Viele Männer haben – bewusst oder unbewusst – Angst, durch ein gemeinsames oder weiteres Kind den ersten Platz im Leben ihrer Partnerin verlieren zu können. Wie erleichternd kann es da sein, wenn Du gerade jetzt dieser Sorge entgegenwirkst und besonders für ihn da bist!
Das fällt Dir vermutlich gerade jetzt schwer, weil sich seine Reaktion auf die Schwangerschaft wie eine Ablehnung oder Zurückweisung Dir gegenüber anfühlen kann. Oder auch deshalb, weil Du Dir wie viele Frauen gerade jetzt Unterstützung von ihm wünschen würdest.
Dennoch kannst Du versuchen, Deinem Partner durch viele kleine Gesten Deine Zuneigung zu zeigen: Durch ein liebes Wort, einen kleinen Brief, sein Lieblingsessen, ein kleines Geschenk, eine Aufmerksamkeit…


4. Gib ihm Raum und Zeit

Für einen Mann ist es besonders wichtig, dass er sich in dieser Situation nicht unter Druck gesetzt fühlt. So kann er sich leichter an die Umstellung und die ganz neue Situation gewöhnen.
Es ist ratsam, ihm Zeit und Raum zu geben, damit er mit sich ins Reine kommen kann. Je weniger man einem Mann vorschreibt, wie er sich zu fühlen oder zu verhalten hat, desto schneller wird er seinen eigenen Weg finden, wie er sich verhalten kann. Das kann auch bedeuten, dass er sich ein wenig zurückzieht und gerade nicht den Kontakt oder das Gespräch mit Dir sucht. Vielleicht hat er einen Ort, an dem er gerne alleine ist oder er widmet sich einem Projekt. Wenn er Dir nicht direkt Aufmerksamkeit schenkt, ist es meist so, dass er aber für sich dann vieles einfach erst einmal selbst durchdenken muss.
Viele werdende Väter berichten übrigens, dass sie ihrer Partnerin im Nachhinein dankbar dafür gewesen sind, dass sie sich zu Beginn der Schwangerschaft durch ihn nicht verunsichern ließ – sondern dass sie ihren Weg gegangen ist und ihm die Treue gehalten hat.


5. Versuche, ihn ein wenig zu verstehen

Das fällt Dir vielleicht gar nicht so leicht – in einer so herausfordernden Situation dem Vater des Kindes verständnisvoll zu begegnen. Und das ist vollkommen nachvollziehbar!

Doch vermutlich verbergen sich hinter seiner Reaktion und seinem rauen Umgangston große Sorgen und Ängste. Womöglich möchte er Dir davon erzählen, was gerade in ihm vorgeht? Könntet Ihr sogar gemeinsam nach Lösungen suchen? Oder vielleicht bräuchte er jemand Außenstehendes zum Reden?


6. Achte Deine und seine Grenzen

Womöglich bemerkt Ihr, – wie so viele andere auch – dass ihr Euch bei diesem einen Thema nur noch im Kreis dreht und kaum noch ein ruhiges Gespräch möglich ist. Da kann es hilfreich sein, dieses Thema zu meiden. Manchen Paaren tut dann auch eine Auszeit und ein wenig Abstand gut. Zeit, die jeder einzeln für sich verbringen kann; Treffen in einem neutralen und lockeren Rahmen.

Es ist richtig und klug, die eigenen Grenzen zu achten und auf die eigenen Bedürfnisse zu hören. Und selbst eine räumliche Trennung bedeutet noch lange keine Trennung in der Beziehung. Vielmehr kann es dabei helfen, dass jeder für sich Klarheit findet und zur Ruhe kommen kann.

Womöglich könnte es auch helfen, eine professionelle Paar-Beratung in Anspruch zu nehmen. Einem Paar kann es manchmal gut tun, mit einer außenstehenden Person auf die Beziehung zu schauen und dabei hinderliche Verhaltensweisen zu enttarnen, um danach gemeinsam wieder auf einer ganz anderen Ebene weitergehen zu können.


Eine schwierige Situation – und eine Chance?!

Wahrscheinlich fühlt sich die Situation für Dich gerade vor allem schwierig an; vielleicht sogar ausweglos… Das ist vollkommen verständlich!

Doch für viele Paare, die etwas Ähnliches erlebt haben, war diese Situation letztlich doch eine Chance, um am Ende gestärkt aus dieser Krise hervorzugehen und noch enger zusammen zu wachsen. Oft schildern Frauen rückblickend, wie sehr sich der Kampf umeinander gelohnt hat und dass sie sich nie hätten erträumen können, dass es am Ende so schön und so gut weitergehen kann.

Oder nutze unser digitales Angebot mit Sofort-Auswertung:

Auch interessant:

Autoren & Quellen

Autorin

Maria Nagele,
Sozialpädagogin

Überprüfung

Psychologisches Team und Sozialpädagogisches Team 

Quellen

Findest Du diesen Artikel hilfreich?

Neuen Kommentar schreiben

Hier hast Du die Möglichkeit, Deine Geschichte zu teilen, anderen Frauen Mut zu machen oder den Artikel zu kommentieren.