Wie soll das gehen? Schwanger und Beziehungsstatus "kompliziert"

Beziehungsstatus: Kompliziert

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Ungeplant schwanger in einer instabilen Beziehung – 5 Tipps für Dich

💔 Schwanger in einer schwierigen Beziehung: Was soll ich tun? – mach den Selbsttest

  • Für viele Frauen ist der Gedanke, in einer unsicheren Beziehungssituation ein Kind zu erwarten, geprägt von Angst, Zweifeln und Sorge. Die meisten Frauen wünschen sich einen möglichst sicheren und stabilen Rahmen für eine Familiengründung.
  • Die Beziehung kann geprägt sein von Spannungen, oder sie ist noch sehr frisch. Womöglich gibt es eine Affäre, man ist (noch) gar nicht richtig zusammen oder die Beziehung ist bereits beendet … doch dann zeigt der Schwangerschaftstest „positiv“ an. Es gibt viele Situationen, in denen eine ungeplante Schwangerschaft gerade wegen der schwierigen Beziehung Frauen vor eine große Herausforderung stellt.
  • Auch kommt es immer wieder vor, dass es mit der Schwangerschaft selbst plötzlich zu Schwierigkeiten in der Beziehung kommt, die vielleicht so nicht zu erwarten waren – auch bei geplanten Schwangerschaften.

Was kann in einer solchen Situation geraten werden und was kann helfen? Hilfreiche Tipps und Informationen findest Du hier.

Schwanger in einer schwierigen Beziehung: Was soll ich tun? – Dein Selbsttest

Du bist selbst betroffen von diesem Thema? Wenn Du möchtest, kannst Du hier 3 Angaben zu Deiner persönlichen Situation machen. Du erhältst dann innerhalb weniger Sekunden eine beraterische Auswertung auf Deinen Bildschirm!

1/3 Unsere Beziehung:

Hormone können die Beziehung (zusätzlich) belasten

Vielleicht hilft das Wissen, dass auch die hormonelle Umstellung während der Frühschwangerschaft eine Belastung für die Partnerschaft bewirken kann oder sich bisherige Spannungen eventuell verstärken. Denn viele Frauen finden sich zu Beginn einer Schwangerschaft im Gefühls-Chaos wieder und bemerken, dass sie feinfühliger und sensibler reagieren – gerade dem Partner gegenüber.

Gut zu wissen: Die hormonelle Umstellung kann in einer Frau auch eine gewisse körperliche Ablehnung ihrem Partner gegenüber bewirken. Auf einmal wird die Nähe und Intimität, die sie sonst genießt, unangenehm. Das verunsichert viele Frauen stark, weil sie sich fragen, ob die Beziehung so eine Zukunft haben kann. Aber in aller Regel legt sich das nach einigen Wochen auch wieder und die Anziehung kommt zurück.

Einzige Option: alleinerziehend?!

Vielleicht plagt Dich gerade die Angst, dass die Beziehung zerbricht und Du alleinerziehend wärst, solltest Du Dich für das Kind entscheiden. Denn die Partnerschaft steht momentan vielleicht auf wackligen Beinen oder Dein Partner hat negativ auf die Schwangerschaft reagiert?

Gerade jetzt kann es gut tun, wenn Du Dich an folgendes erinnerst: Menschliche Beziehungen sind eigentlich immer ein ständiges „Auf und Ab“. Es gibt die schönen Zeiten, in denen es einfach ist, den anderen zu lieben und sich geliebt zu fühlen. Und es gibt Phasen, in denen man umeinander kämpft. Diese können sehr belastend sein, vor allem, wenn sie sich länger hinziehen…

Ob es für Eure Beziehung dennoch eine Chance geben könnte? Vielleicht gerade weil diese unerwartete Situation im Moment so vieles sichtbar macht, was zwischen Euch steht – und somit die Möglichkeit eröffnet, genau diese Punkte anzugehen?

Solltest Du befürchten, tatsächlich alleinerziehend zu werden, kann dennoch oftmals eine gute Art der Elternschaft miteinander geregelt werden, sodass Du im Alltag und natürlich auch finanziell nicht alles alleine stemmen musst!
Im Vorfeld kann es manchen Frauen auch guttun, einmal ganz konkret durchzuspielen, wie es auch als Alleinerziehende gut gehen kann, was hilfreich und möglich wäre. Hier findest Du Tipps:

Selbsttest: 👩‍👧‍👦 (Wieder) alleinerziehend – kann ich das schaffen?

Ein möglicher Weg: Schwangerschaft und Beziehung gedanklich trennen

Beziehungsstatus kompliziert

Um nun in dieser Situation eine gute Entscheidung reifen zu lassen, kann es hilfreich sein, die Beziehung und die Schwangerschaft gedanklich zu trennen.

Das fällt Dir vielleicht sehr schwer oder scheint kaum denkbar. Denn natürlich ist beides sehr eng miteinander verknüpft. Es gibt jedoch einige Gründe, weshalb es ratsam ist, so zuerst Deine Entscheidung zu treffen, wie es mit der Schwangerschaft weitergehen soll. Und im weiteren Verlauf zu überlegen, wie sich unter diesen Voraussetzungen die Beziehung entwickeln darf.

  • Druck rausnehmen:
    Für Dich kann dadurch der Druck etwas weniger werden. Denn Du musst nicht den ganzen Wollknäuel an Lebensentscheidungen auf einmal lösen – sondern kannst einen Faden nach dem anderen entwirren.

  • Die Zeit nutzen:
    Die zeitlich vorrangige Entscheidung ist die, wie es mit der Schwangerschaft weitergehen soll, weil Du hier auch eine gesetzliche Frist beachten musst. Diesen Zeitrahmen auszuschöpfen, um herauszufinden, welche Entscheidung für Dich stimmig ist, kann sehr gut tun.

  • Ihm Freiraum geben:
    Viele Männer sind alleine schon von der Nachricht der Schwangerschaft zunächst überfordert. Wenn dann auch noch die Entscheidung eingefordert wird, wie es mit der Beziehung weitergehen soll, kann das im totalen Rückzug des Mannes enden. Daher wird es vermutlich auch ihm guttun, sich zunächst in Ruhe Gedanken machen zu können.

  • Grundlage für eine Beziehung schaffen:
    Erfahrungsgemäß ist die Grundlage für eine tragfähige Beziehung – ob mit dem Vater des Kindes oder mit einem neuen Mann – eine gute Beziehung zu sich selbst. Daher ist es ratsam, zuerst über die Schwangerschaft eine Entscheidung für Dich zu treffen, mit der Du innerlich im Einklang bist. Auf dieser Basis kann Du dann sehen, wie es mit der Beziehung weitergehen kann.

Wichtig: Durch eine Entscheidung für das Kind musst Du nicht automatisch Schritte in dieser Beziehung gehen, die Du nicht gehen willst. Du kannst ganz frei entscheiden, wie sich die Beziehung weiter entwickeln soll. Ob ihr wieder mehr aufeinander zugeht – oder ob ihr (zunächst) etwas Abstand braucht.

Ungeplant schwanger und in einer schwierigen Beziehung – 5 Tipps

1. Zeit für Dich 🕰

Um all die inneren Fragen, Gedanken und Gefühle zu sortieren, kann es sehr hilfreich sein, Dir Zeit zu geben. Du musst nicht sofort diese große Entscheidung treffen, sondern darfst Dir Zeit nehmen und etwas tun, was Dich entspannt und was Dir inneren Frieden gibt. Immer wieder berichten uns Frauen, dass ihnen genau das rückblickend geholfen hat, um gut zu entscheiden.


2. Neue Gedanken wagen 🤔

Eine Schwangerschaft in einer instabilen Beziehungssituation reißt vielen Frauen den Boden unter den Füßen weg – weil wir meistens sehr genaue Vorstellungen von der perfekten Familie haben (ob bewusst oder unbewusst); und das ist absolut menschlich.

Vielleicht können Dir jetzt aber einige Gedankenspiele helfen: Wie könnte auch in der jetzigen Situation Dein Leben mit Kind gelingen? Was könnte Dein ganz eigener Weg werden; nicht das „perfekte Puppenhaus-Leben“, sondern eben Deines? Zum Beispiel durch die Unterstützung der Eltern oder der Familie; durch eine WG mit einer oder mehreren anderen alleinerziehenden Mamis; indem der Vater des Kindes sich gut kümmert, obwohl ihr kein Paar seid, und was es da noch so an Ideen geben mag…

Es gibt viele Möglichkeiten. Du kannst es wagen, solche neuen Gedanken zuzulassen – denn dadurch verlierst Du nichts!


3. Tun, was Dir Kraft gibt 🛋

Immer wieder erleben wir Menschen Situationen, die uns überrollen. Dann liegt die Frage nahe, wieso es gerade uns erwischt; wir fragen uns wie wir das jemals schaffen und jemals heil aus dieser Situation herauskommen können.

Was hat Dir bisher in solchen herausfordernden Situationen gut getan? Was hat Dir Kraft gegeben? Woraus ziehst Du Deine Stärke? All das kann Dir auch jetzt helfen! Genau diese Dinge darfst Du jetzt pflegen und daraus Kraft schöpfen.


4. Dir selbst treu bleiben 👩

„Sich selbst treu bleiben“, das könnte ein Motto in dieser Situation sein. Denn wenn eine Frau mit sich selbst im Reinen ist, dann hat sie aller Erfahrung nach auch die nötige Kraft, ihren Weg zu gehen.

Deine innere Stimme, die Stimme des Herzens, ist ein guter Kompass. Es geht um die tiefsten Wünsche, die eigene Sehnsucht und um die Werte, die einem wichtig sind. Vielleicht führt die Herzensstimme nicht immer den einfachsten Weg, aber erfahrungsgemäß doch immer den richtigen, mit dem Du Dir treu bleiben kannst.


5. Wer ist für Dich da? 👥

Hast Du Eltern oder Verwandte, Freunde oder gute Kollegen, denen Du vertrauen kannst? Der Kontakt und das Reden mit diesen Menschen, die es gut mit Dir meinen und die Dich und Deine Stärken kennen, kann sehr wohltuend sein.

Vielleicht möchtest Du anfangs auch eher für Dich sein, bis eine Entscheidung in Dir gereift ist. Dennoch musst Du in dieser Situation nicht alleine bleiben! Du bist es wert, jede Unterstützung in Anspruch zu nehmen, die Dir guttun kann.


Wir sind für Dich da!

Wenn Du möchtest, begleiten wird Dich weiterhin in dieser schwierigen Zeit! Du kannst unsere digitalen Angebote nutzen oder Kontakt mit den Beraterinnen von Pro Femina e.V. aufnehmen. Was Dir auch immer gut tun mag – wir sind gerne an Deiner Seite und hoffen mit Dir, dass Du Kraft und Selbstvertrauen schöpfen kannst!

👩‍💻Kontakt mit einer Beraterin per Mail, Telefon oder WhatsApp aufnehmen!

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Autoren & Quellen

Autorin

Maria Nagele,
Sozialpädagogin

Überprüfung

Psychologisches & Sozialpädagogisches Team

Quellen

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