Warum dieses Gefühlschaos?
Eine Schwangerschaft ist eine Zeit voller Emotionen – von Freude und Vorfreude bis hin zu Unsicherheiten und Sorgen. Unterschiedliche Gefühle in der Schwangerschaft sind normal, denn der Körper und die Seele durchlaufen große Veränderungen.
In unseren Artikeln findest du Tipps, wie Du Dich seelisch und körperlich stärken kannst und diese besondere Zeit nutzen kannst, um gut für Dich zu sorgen!
Warum kommen diese Gefühle auf und was haben sie zu bedeuten?
Müsste ich nicht überglücklich sein?
Viele Frauen machen in der Schwangerschaft die Erfahrung, viel sensibler zu sein und zu reagieren als zuvor. Als ob man die Welt, die man sonst mit einer gewissen Distanz gesehen hat, viel näher und intensiver erlebt.
Es ist völlig in Ordnung, dass Du nicht ständig von Freude und Vorfreude erfüllt bist. Dein Körper macht gerade eine große Veränderung durch. Und auch Deine Seele muss sich noch an den neuen Zustand gewöhnen: Du wirst Mama!
Das ist eine große Veränderung und eine neue Aufgabe, die schon für sich einiges an Gefühlschaos auslösen kann.
Auch ist es normal, nicht gleich Vorfreude zu spüren. Das heißt nicht, dass einem die Schwangerschaft und das Kind nichts bedeuten würden oder dass der Weg als Mutter gar „falsch“ wäre. Bei vielen Frauen entwickelt sich ein zartes Gefühl der Freude erst langsam im Laufe der Schwangerschaft. Und vielleicht drückt sich bei Dir die Liebe auch anders aus als in intensiven Freudengefühlen. Vielleicht sogar gerade, indem Du viel Kraft für diese Schwangerschaft einsetzt.
Der körperliche Auslöser… Die Hormone
Hormonschwankungen sind besonders stark im ersten Trimester (ca. bis zur 12. SSW), wenn der Körper vermehrt Schwangerschaftshormone wie HCG, Progesteron und Östrogen produziert. Diese schnellen Veränderungen können zu Stimmungsschwankungen führen, die oft schon ab der 6. SSW auftreten.
Im zweiten Trimester (ca. bis zur 26. SSW) stabilisieren sich die Hormone häufig, was oft zu mehr emotionaler Ruhe führt.
Im dritten Trimester (ca. ab der 27. SSW) können Stimmungsschwankungen erneut zunehmen, da Hormone wie Oxytocin zirkulieren und die Vorfreude, aber auch Sorgen vor der Geburt wachsen können.
Wird das immer so bleiben?
Jede Schwangerschaft wird ganz individuell erlebt. Die gute Nachricht ist, dass Gefühle kommen und gehen und sich die Hormone auch wieder einpendeln. Es wird also nicht immer so bleiben!
Hier kannst Du mehr lesen:
- Verlauf einer Schwangerschaft
- Schwangerschaftswochenrechner
- Schwanger und noch keine Freude oder Muttergefühle
- Hilfen bei einer möglichen Schwangerschaftsdepression
Wie soll ich das alles schaffen?
Vielleicht hast Du auch sorgenvolle Gedanken und Gefühle. Werde ich eine gute Mutter sein? Kann ich meinem Baby geben, was es braucht?
Es ist normal und gut, einen gewissen Respekt vor der Aufgabe des Mamaseins zu empfinden. Das zeigt ja, dass Du es besonders gut machen möchtest und das Beste für Dein Kind wünschst. Und Dich gut vorbereiten möchtest…
Hier kannst Du mehr dazu lesen:
- Was sind meine Stärken als Mutter? Zum Persönlichkeitstest
- Was macht eine gute Mutter aus?
- Mutter sein
- Vater sein
- Beziehungstipps für die Schwangerschaft und nach der Geburt
Nicht selten kommen auch Ängste oder Sorgen auf, wenn die Schwangerschaft nicht geplant war. Wenn schon Kinder da sind oder der Alltag viel Kraft und Mühe erfordert, oder es beispielsweise in der Beziehung kriselt. Oder sich etwas an der Lebenssituation ändert, mit dem man nicht gerechnet hat.
Hier kannst Du mehr dazu lesen:
- Angst in der Schwangerschaft
- Schwanger und überlastet
- Schwanger und hin- und hergerissen
- Schwanger und Beziehungsstatus kompliziert
- Bin ich zu jung für ein Kind?
- 40plus: Bin ich zu alt?
Was Du noch tun kannst – schnelle Tipps gegen Gefühlsschwankungen
Humor
Das beste Mittel gegen Traurigkeit und Grübeln ist Lachen! Nicht immer muss man alles bierernst nehmen oder bis ins Detail auseinandernehmen.
Dein Partner und Du habt eine Meinungsverschiedenheit wegen der offenen Zahnpasta-Tube? Prima, Ihr seid ein typisches Paar! Lacht darüber!
Lachen bringt Leichtigkeit und kann sogar helfen, auch bei schwierigen Umständen nicht zu verzagen. Wann hast Du das letzte Mal laut und herzlich gelacht? Wobei empfindest Du diese Leichtigkeit und Entspannung? Bei einem guten Film, in kleinen Alltagserlebnissen, mit Menschen, die selbst gerne fröhlich und optimistisch sind?
Gedankenstopp
Natürlich sollte man nicht vor Problemen davon laufen, aber wenn Du merkst, Du neigst gerade zum Grübeln und es wird dadurch nichts gelöst, kann es gut sein, gedanklich ein Stopp-Zeichen zu setzen. Besonders, wenn vielerlei Ängste damit einhergehen und Dich regelrecht „überfallen“ wollen.
Es kann helfen, stattdessen bewusst etwas Positives zu unternehmen. Was machst Du gerne? Mit einer Freundin telefonieren, Dein Lieblingslied rauf und runter hören, eine Shoppinglist für den nächsten Geburtstag oder Urlaub erstellen?
Selbstfürsorge
Gerade jetzt verdienst Du eine besonders Fürsorge, nicht nur von anderen, sondern auch von Dir selbst! Erinnere Dich daran, dass Du und Dein Körper gerade Großartiges leisten! Es ist normal, wenn Du nicht immer happy bist, wenn Du erschöpft bist und sich auch manches ändert – an Vorlieben, Einstellungen, Zeitmanagement… Vielleicht tun Dir manche Menschen gut, von anderen möchtest Du gerade Abstand. Vielleicht brauchst Du mehr Auszeiten oder in manchen Bereichen, wo Du bisher sehr unabhängig warst, jetzt auch mal Unterstützung.
Dein Körper bietet Deinem Kind bereits jetzt in der Schwangerschaft ein Zuhause, wo es sicher und geborgen ist – im gleichen Sinne darfst Du auch Dein Zuhause und Dein Umfeld so gestalten, dass es Dir gut geht.
Du möchtest mit jemandem Deine Fragen und Sorgen besprechen? Weil es tiefer geht oder Du Dir gerade einfach nicht zu helfen weißt? Ein Austausch tut Dir gut? Die Beraterinnen von Pro Femina e.V. sind gerne für Dich da! Du kannst sie anrufen📞 oder einen Telefontermin vereinbaren! Oder schreib per 📩 Mail oder WhatsApp!
Neuen Kommentar schreiben
Hier hast Du die Möglichkeit, Deine Geschichte zu teilen, anderen Frauen Mut zu machen oder den Artikel zu kommentieren.