Darf man unter 18 Jahren ohne das Wissen der Eltern abtreiben?
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- Schwangere Frauen unter 18 dürfen in Österreich abtreiben – das ist rechtlich erlaubt. Bei unmündigen Minderjährigen (vor dem vollendeten 14. Lebensjahr) ist bei einer Abtreibung immer die Zustimmung eines Erziehungsberechtigten notwendig.
- Ist die schwangere Frau bereits 14 Jahre oder älter, gilt sie vor dem Gesetz als entscheidungsfähig und kann eine Einwilligung zur Abtreibung grundsätzlich selbst erteilen, sofern keine geistige Beeinträchtigung oder ähnliches vorliegt.
- Als Jugendliche ungeplant schwanger zu sein, ist für die meisten erst einmal ein großer Schock. Gerade deshalb ist es wichtig, mit den eigenen Sorgen nicht alleine zu bleiben!
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Abtreibung unter 18 – ab welchem Alter darf man abtreiben?
Ein Mindestalter für eine Abtreibung an sich gibt es nicht. Auch minderjährige Frauen unter 18 Jahren haben die Möglichkeit, eine Schwangerschaft abbrechen zu lassen.
Wenn Du zwischen 14 und 18 Jahren alt bist, giltst Du in der Regel als "einwilligungsfähig". Das heißt, Du könntest alleine entscheiden, ob Du eine Abtreibung vornehmen lassen willst oder nicht. Manche Ärzte und Spitäler verlangen aufgrund besonderer Gesetze dennoch die Zustimmung der Erziehungsberechtigten, auch wenn die Minderjährige bereits 14 Jahre oder älter ist.
Für eine Abtreibung gelten, ganz unabhängig vom Alter, die normalen gesetzlichen Bedingungen: Straffreie Abtreibung in Österreich.
Vielleicht liest Du hier, weil Du ungeplant schwanger bist oder Angst hast, schwanger zu sein. Da kann der Gedanke an eine Abtreibung schnell in den Sinn kommen.
Du hattest vermutlich ganz andere Pläne für die nächste Zeit. Vielleicht fühlst Du Dich auch alleine mit allem oder zu jung, um Mutter zu werden. Es kann auch gut sein, dass Du keinen festen Freund hast und nicht weißt, wie der Vater des Kindes zu Dir und dem Kind steht – oder vor allem auch, wie Deine Eltern reagieren.
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Kann man unter 18 Jahren ohne die Erlaubnis der Eltern abtreiben?
Auf diese Frage gibt es keine eindeutige, allgemein-gültige Antwort – es ist ein strittiges juristisches Thema. Das liegt daran, dass die Voraussetzung für einen Schwangerschaftsabbruch die Einwilligungsfähigkeit der (jungen) schwangeren Frau ist. Doch diese Einwilligungsfähigkeit kann nicht alleine aufgrund des Alters vorausgesetzt (oder abgesprochen) werden.
Ob eine Abtreibung unter 18 – ohne, dass die Eltern es wissen – möglich ist, hängt dadurch im Wesentlichen von zwei Faktoren ab:
- Dein genaues Alter:
Im Regelfall wird eine junge Frau über 16 Jahren als einwilligungsfähig eingeschätzt. Wenn Du 16 oder 17 Jahre alt bist, gibt es also normalerweise die Möglichkeit einer Abtreibung ohne das Wissen der Eltern.
Unter 16 Jahren kann es jedoch durchaus sein, dass Du nicht ohne Einverständnis der Eltern abtreiben kannst. Für die Entscheidung im Einzelfall ist als zweiter Faktor die Einschätzung des Arztes entscheidend.
- Die Einschätzung des Arztes:
Im konkreten Fall muss der behandelnde Arzt prüfen und entscheiden, ob die Jugendliche einwilligungsfähig ist. Einwilligungsfähig bedeutet, dass die Reife und notwendige Einsichtsfähigkeit in die körperliche und mögliche psychische Tragweite eines Schwangerschaftsabbruchs gegeben ist. Dann kann dieser ohne Zustimmung der Eltern vorgenommen werden.
Stellt der Arzt diese Fähigkeit fest, so ist eine alleinverantwortliche Entscheidung der Jugendlichen für die Abtreibung ohne Erlaubnis der Eltern bzw. der gesetzlichen Vertreter möglich.
ℹ️ Deine Ärztin / Dein Arzt steht unter Schweigepflicht. Du kannst dort also vertrauensvoll alles besprechen, ohne dass Deine Eltern informiert werden!
Doch nicht immer ist auszuschließen, dass Deine Eltern auf anderen Wegen etwas erfahren oder erahnen könnten – zum Beispiel über die Krankenkasse.
Möglicherweise schämst Du Dich, dass es zu der Schwangerschaft gekommen ist. Du wünschst Dir vielleicht auch, dass niemand davon etwas mitbekommt – erst Recht nicht Deine Eltern. Zugleich fühlst Du Dich vielleicht in dieser Situation sehr alleine und hast womöglich mit Niemandem bisher über Deine Sorge gesprochen.
Wir sind gerne für Dich da! Auch die Beraterinnen von Pro Femina e.V. haben ein offenes Ohr für Dich! Der Kontakt ist kostenlos und auch anonym möglich.
Angst vor der Reaktion der Eltern
Vermutlich wissen Deine Eltern noch nichts von der Schwangerschaft oder davon, dass Du über eine Abtreibung nachdenkst. Vielleicht hast Du Angst davor, wie sie reagieren könnten.
Womöglich wissen Sie auch nicht, dass Du sexuellen Kontakt hast oder einen Freund. Vielleicht befürchtest Du, sie zu enttäuschen oder zu belasten. Dass Dich solche Gedanken und Sorgen sehr verunsichern, ist verständlich.
Es ist schwer einzuschätzen, wie Deine Eltern auf die Nachricht, Großeltern zu werden, tatsächlich reagieren. Wir erleben es in der Beratung jedoch häufig, dass die Familie meist liebevoller als erwartet reagiert und unterstützend zur Seite steht. Das ist nicht immer von Anfang an der Fall – da kann es durchaus auch erst einmal eine Schockreaktion geben.
🧡 Doch die Erfahrung zeigt auch, dass sich nach einem ersten Schock oft eine Haltung nach dem Motto „Wir schaffen das schon gemeinsam!“ einstellt. Mit der Zeit wächst Verständnis und Fürsorge.
Bei einer Entscheidung für das Kind stellt sich bei Vielen sogar im Laufe der Zeit eine zunehmende Freude auf das Enkelkind ein. Oft bieten sie ganz unerwartet Unterstützung an, und die Situation entspannt sich dadurch spürbar. Vielleicht könnte es bei Dir ähnlich sein?
5 Tipps für ein Gespräch mit den Eltern
Falls Du Dich fragst, ob es sich doch lohnen könnte, mit Deinen Eltern zu sprechen, haben wir 5 Tipps für Dich, wie Du Dich auf dieses Gespräch vorbereiten kannst:
1. 👥 Suche Dir Unterstützung
Es kann helfen, vorher mit einer anderen älteren Vertrauensperson über Deine Situation zu sprechen (z.B. mit der älteren Schwester, der Oma, der Tante oder einer vertrauten Nachbarin). Diese reagiert vermutlich etwas gelassener, weil sie eine andere Rolle hat. Ein Gespräch zusammen mit dieser Vertrauensperson und Deinen Eltern wird vermutlich ruhiger verlaufen.
2. 🤔 Überlege Dir zuvor, was Du sagen willst
Im Gespräch selbst und in all den Emotionen vergisst man oft, was man eigentlich sagen wollte. Überleg Dir also am besten zuvor, was Du sagen möchtest und wie Du es sagen willst. Du kannst Deine Notizen auch mit ins Gespräch nehmen.
3. 🙏 Bitte Deine Eltern um Unterstützung
Ein guter Gesprächseinstieg könnte sein, Deinen Eltern ganz offen zu sagen, dass Du in einer schwierigen Situation bist, in der Du ihre Unterstützung benötigst – und dass Du Dich selbst schwer damit tust, dieses Gespräch zu führen. Du kannst sie dann darum bitten, für Dich da zu sein. So glättest Du gewissermaßen schon im Vorhinein die Wogen, bevor Du die Schwangerschaft selbst thematisierst.
4. 🧑/👨 Mit einem Elternteil zuerst reden
Es kann vorteilhaft sein, dass Du Dir zuvor überlegst, zu welchem Elternteil Du den besseren Draht hast – zu Deinem Vater oder Deiner Mutter. Oder bei wem Dir ein Gespräch zu diesem Thema leichter fallen würde.
Du kannst dann erst einmal mit diesem Elternteil sprechen. Damit hast Du ihn oder sie dann schon mit im Boot, wenn Du mit dem anderen Elternteil redest, der vielleicht schneller die Fassung verlieren könnte.
5. 🕰 Gib ihnen Zeit
Kann eine junge Frau unter 18 zur Abtreibung gezwungen werden?
Vielleicht stellst Du Dir diese Frage, ob Dich Deine Eltern zur Abtreibung zwingen können, oder weil es jemanden in Deinem Umfeld gibt, der stark in Richtung Abtreibung drängt. Gut möglich, dass Du selbst aber noch gar nicht weißt, wie Du entscheiden möchtest; oder Du willst das Kind eigentlich gerne bekommen.
Da kann Dich vielleicht das Wissen entlasten, dass Dich niemand – weder Deine Eltern, der Vater des Kindes oder andere Personen – Dich in diese Richtung drängen darf. Das geht zum Beispiel auch nicht, indem Dir mit Rauswurf oder etwas anderem gedroht wird. Es ist gesetzlich verankert, dass Dich niemand zur Abtreibung nötigen darf.
- Mehr dazu: Was ist Nötigung zur Abtreibung?
Außerdem gut zu wissen: Kannst oder willst Du, aus welchen Gründen auch immer, nicht weiter im Elternhaus wohnen, – vielleicht, weil das wegen der Schwangerschaft schwierig wäre – gibt es zahlreiche Unterstützungsmöglichkeiten, wie z.B. Mutter-Kind-Heime.
Solltest Du Dich in einer Notsituation befindest, sehr große Angst vor Deiner Familie haben oder andere Personen drohen Dir?
Dann kannst Du Dich jederzeit an die Polizei wenden. Oder Du suchst Unterschlupf in einem Frauenhaus: Hier findest Du Adressen und Tipps!
Jugendlich, schwanger und verzweifelt – was nun?
Wahrscheinlich hattest Du nicht geplant, so bald schon ein Kind zu bekommen. Und so stellt die Schwangerschaft Dich vermutlich vor große Herausforderungen und Sorgen. Vielleicht siehst Du noch keine Möglichkeiten, wie es nun weitergehen könnte.
Fallen Dir vielleicht liebe Menschen in Deinem Umfeld ein, an die Du Dich jetzt wenden könntest? Jemand, der Dich dabei unterstützt, herauszufinden was Dein Herz möchte und Dich auch bestärkt, darauf zu hören – trotz schwieriger Umstände. 💟
Gerne kannst Du Dich mit Deinen Sorgen, Fragen und Gefühlen auch an unsere Beraterinnen von Pro Femina wenden!
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