Statistik: Schwangerschaftsabbruch: Infos, Zahlen und Hintergründe zu Abtreibungen in Österreich

Schwangerschaftsabbruch: Infos, Zahlen und Hintergründe zu Abtreibungen in Deutschland

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Wie viele Abtreibungen gibt es in Österreich?

Da es in Österreich kein verpflichtendes Meldesystem für Schwangerschaftsabbrüche gibt, werden weder offizielle Statistiken geführt, noch liegen offiziellen Zahlen vor. Deshalb ist es kaum möglich zu sagen, in welche Richtung sich diese Zahl entwickelt. Basierend auf verschiedenen Studien liegt die geschätzte Anzahl an Schwangerschaftsabbrüchen in Österreich jährlich zwischen 25.000 und 30.000.
Diese Zahl hat sich in den letzten Jahren laut Schätzungen kaum verändert, sondern ist relativ konstant auf diesem Niveau geblieben.

Warum treiben Frauen ab?

Inoffizielle Angaben nach Schätzungen

Auch die Gründe für Schwangerschaftsabbrüche werden in Österreich nicht statistisch erfasst, sondern durch Umfragen und internationale Studien geschätzt. Man nimmt an, dass sich viele Gründe, mit denen im europäischen Raum erfassten Daten, decken:

  • Genannt werden persönliche und familiäre Umstände, zum Beispiel partnerschaftliche Probleme.
  • Auch können medizinische und gesundheitliche Gründe vorliegen.
  • Viele Frauen fürchten Überlastung (häufig auch, wenn es schon andere Kinder gibt) oder alleinerziehend zu sein.
  • Auch sind oft individuelle Lebenslagen und persönliche Herausforderungen oder auch das Zusammenkommen mehrerer dieser Faktoren ein Grund für eine Abtreibung.

Die wenigsten Abtreibungen erfolgen aufgrund der kriminologischen Indikation, also nach einer Vergewaltigung. Der häufigste Grund für einen Schwangerschaftsabbruch in Österreich ist eine ungeplante Schwangerschaft. Die seit 1975 in Kraft getretene Fristenregelung sieht vor, dass ein Schwangerschaftsabbruch bis zur 16. Woche (ab dem ersten Tag der letzten Regelblutung) möglich ist. Eine ärztliche Beratung vor dem Eingriff ist laut § 97 Abs. 1 StGB gesetzlich verpflichtend.

Doch was steckt eigentlich dahinter? Warum entstehen angesichts eines positiven Schwangerschaftstests bei vielen Frauen Gefühle von tiefer Verzweiflung oder innerer Zerrissenheit? Was sind persönliche Situationen und Gründe, die für die schwangere Frau so schwer wiegen, dass sie über den schweren Schritt einer Abtreibung nachdenkt?

Gründe für einen Schwangerschaftskonflikt

Profemina als Beratungsangebot stand bereits über 500.000 Frauen zur Seite und hat sie begleitet. Auf diesem reichen Erfahrungsschatz aufbauend, wurde der Profemina-Schwangerschaftskonfliktbericht erstellt.

Es zeigte sich, dass sich viele Frauen in einem Schwangerschaftskonflikt innerlich regelrecht zerrissen fühlen.

Womöglich geht es Dir auch so? Die Momentane Situation spricht eigentlich gegen das Kind, aber gleichzeitig fragst Du Dich, wie Du mit einer Abtreibung umgehen könntest?

Mit all den Sorgen, Gefühlen und Fragen bist Du nicht allein. 95% der schwangeren Frauen, die sich an profemina wenden, haben gemischte Gefühle oder sind sogar tief verzweifelt.

Die verschiedenen tiefergehenden Gründe, warum eine Frau über eine Abtreibung nachdenkt, werden ebenfalls im Schwangerschaftskonfliktbericht dargestellt.

Die profemina-Beratungsstatistik konnte 3 häufige Gründe für einen Schwangerschaftskonflikt ausfindig machen:



Weitere Gründe für einen Schwangerschaftskonflikt, wie finanzielle Gründe (6,7%), medizinische Gründe (3,1%) sowie Vergewaltigung (0,5%) oder Druck von außen (0,3%) sind hingegen seltener, wie die profemina-Beratungsstatistik zeigt.

🤔Nach der profemina-Beratungsstatistik gibt es keinen unmittelbaren Zusammenhang zwischen einer schwierigen finanziellen Lage und einem Schwangerschaftskonflikt. Allerdings sind finanzielle Gründe häufig noch eine zusätzliche Belastung zu einem bereits anderen Grund für den Schwangerschaftskonflikt.

Vielleicht machst auch Du Dir genau über das Finanzielle viele Gedanken?

➡️ Lies hier mehr mehr darüber: Finanzielle Sorgen und schwanger

Wie geht es Frauen mit ihrer getroffenen Entscheidung?

In einer Evaluation wurden Frauen, die von Profemina beraten wurden, danach befragt, wie es ihnen mit ihrer getroffenen Entscheidung ging. Wie das folgende Schaubild zeigt, haben der Großteil der Frauen (81%), die angaben, dass es die richtige Entscheidung war, sich für ihr Kind entschieden. 19% der Frauen, die ihre Entscheidung als die richtige bewerteten, entschieden sich hingegen für eine Abtreibung.

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Bereut wurde die Entscheidung nur von Frauen, die den Weg einer Abtreibung gewählt haben. Keine Frau bereute die Entscheidung für den Weg mit Kind, wie das folgende Schaubild zeigt:

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Jede Frau und ihre ganz individuelle Situation sind wichtig

Natürlich können auch mehrere Gründe, warum eine Frau über eine Abtreibung nachdenkt, zusammenkommen. So wie jede Frau ganz einzigartig ist, ist auch ihre Situation eine ganz individuelle.

Vielleicht bist auch Du gerade in so einer schwierigen Situation und weißt nicht, was Du tun sollst?

Vielleicht hast Du niemanden in Deinem Umfeld, dem Du Dich anvertrauen kannst oder es sind sogar Deine Nächsten, die zu einer Abreibung raten oder Dich gar dazu überreden wollen?

Bleib mit all Deinen Sorgen nicht allein! Gerne überlegen wir gemeinsam mit Dir, wie es weitergehen kann.

Hier kannst Du Kontakt mit den Beraterinnen von Pro Femina e.V. aufnehmen:

Hier findest Du unsere digitalen Beratungsangebote:

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➡️ Einen Überblick über all unser all unsere Beratungsangebote findest Du hier: Die Profemina-Beratung

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