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Mögliche Komplikationen und Nebenwirkungen
🛤 Kann eine Abtreibung Folgen für mich haben? – zum Selbsttest
- Ein Schwangerschaftsabbruch ist medizinisch gesehen im Allgemeinen keine große Operation. Dennoch ist er ein Eingriff ins natürliche Geschehen des Körpers.
- Je nach Abtreibungsmethode kann es körperliche Risiken und Folgen geben, wie etwa Nachblutungen oder ein erhöhtes Infektionsrisiko.
- Es ist ratsam, sich vor einer möglichen Abtreibung mit einem Arzt des Vertrauens zu besprechen und sich Zeit zu nehmen, um die ganz eigene Situation zu betrachten und womöglich vorhandene Bedenken abzuwägen.
Kann eine Abtreibung Folgen für mich haben? –Dein Selbsttest
Du bist selbst betroffen von diesem Thema? Wenn Du möchtest, kannst Du hier 3 Angaben zu Deiner persönlichen Situation machen. Du erhältst dann innerhalb weniger Sekunden eine beraterische Auswertung auf Deinen Bildschirm!
Abtreibung vom medizinischen Standpunkt aus
Ein Schwangerschaftsabbruch gilt aus medizinischer Sicht als vergleichsweise kleiner Eingriff (z.B. im Vergleich zu einer größeren Bauch-OP).
Dennoch handelt es sich bei dem Abbruch einer Schwangerschaft um die abrupte Unterbrechung eines körperlichen Geschehens, auf das sich der weibliche Körper eingestellt hat.
Je nach körperlichem Gesamtbefinden können sich die körperlichen Folgen einer Abtreibung auch von Frau zu Frau unterscheiden. Es spielt außerdem eine Rolle, ob es sich um eine medikamentöse Abtreibung, eine Absaugung, eine Ausschabung oder eine Spätabtreibung handelt.
Bei allen Methoden ist es wichtig, individuelle Risiken mit dem behandelnden Arzt zu besprechen.
- Nähere Infos zu den möglichen psychischen Folgen einer Abtreibung
- FAQ: Wie lange hat man nach einer Abtreibung Schmerzen?
Risiken und Folgen bei einer medikamentösen Abtreibung
Ein medikamentöser Schwangerschaftsabbruch wird mit dem Medikament Mifegyne® meist in Kombination mit einem Prostaglandin (wehenförderndes Mittel) durchgeführt. Nähere Infos zum Ablauf und zur Wirkweise kannst Du auch hier nachlesen: Abtreibung mit der Mifegyne®.
Auf den ersten Blick erscheint eine Abtreibung mit Tabletten womöglich als schonender und weniger belastend für die Frau – immerhin wäre die Alternative ein chirurgischer Eingriff. Dennoch kann ein medikamentöser Schwangerschaftsabbruch mit der „Abtreibungspille“ körperlich herausfordernd sein und bringt gewisse Risiken mit sich:
Risiken und Nebenwirkungen
Eine Abtreibung mit Tabletten löst Blutungen aus. Diese sind oft stärker als eine normale Periodenblutung. Krampfartige Schmerzen sind eine häufige Begleiterscheinung. Viele Frauen beschreiben sie im Vergleich zu „normalen“ Regelschmerzen als schmerzhafter. Der medikamentöse Abbruch dauert länger als ein operativer Eingriff. Bis zu 12 Tage danach kann es noch zu vaginalen Blutungen kommen. Es kann auch zu Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Übelkeit oder Schwindel kommen, denn die eingesetzten Prostaglandine können den Kreislauf belasten.
Mögliche Folgen
Das Risiko einer Frühgeburt in nachfolgenden Schwangerschaften kann erhöht sein, wenn Schleimhaut, Gebärmutter oder auch besonders der Muttermund durch die Instrumente verletzt wurden und dadurch weniger widerstandsfähig sind (Zervixinsuffizienz).
ℹ️ Eine medikamentöse Abtreibung muss unter gynäkologischer Aufsicht in einer Arztpraxis betreut werden. So können in den meisten Fällen gravierende Komplikationen verhindert werden.
Risiken bei einer Abtreibung mit der Absaugmethode
Die Absaugmethode ist die häufigste Abtreibungsmethode in Österreich. Nähere Infos zur Absaugmethode kannst Du hier nachlesen.
Eine Abtreibung mittels Absaugung weist insgesamt eine geringere Komplikationsrate als die Ausschabung auf.
Dennoch gibt es auch bei einer Absaugung bestimmte Auswirkungen und mögliche Risiken:
Risiken und Nebenwirkungen
Schmerzen: die Gebärmutter reagiert nach der Absaugung mit wehenartigen Kontraktionen, um sich wieder auf ihre Ausgangsgröße zusammenzuziehen. Dabei kann es zu ziehenden, krampfartigen Schmerzen kommen. Diese sind vergleichbar mit den Schmerzen zu Beginn einer starken Regelblutung. Nachblutungen, die bis zu zwei Wochen andauern können: Meist sind diese nicht so stark wie eine normale Menstruationsblutung, es kann aber auch zu unvorhergesehen starken Blutungen kommen. Es kann vorkommen, dass erst am dritten oder fünften Tag eine Blutung einsetzt, mit anschließenden Schmierblutungen über mehrere Tage. Erhöhtes Infektionsrisiko während der Nachblutungen: Nach einer Abtreibung ist das Risiko einer Gebärmutterentzündung erhöht. Es ist ratsam, auf Tampons, Geschlechtsverkehr, Baden bzw. Schwimmen sowie Saunabesuche zu verzichten. Auch Bauchfell- oder Eileiterentzündungen können sich entwickeln. Sehr selten kommt es zu massiven Blutungen, wenn die empfindliche Gebärmutterwand durch die medizinischen Instrumente durchstoßen wird (Perforation). Solche Verletzungen erfordern eine Notfallversorgung; schlimmstenfalls kann es notwendig sein, die Gebärmutter komplett zu entfernen (Hysterektomie).
Mögliche Folgen
Die medikamentöse Methode des Schwangerschaftsabbruchs ist ein Eingriff in den Hormonhaushalt der Frau. Da der Körper diesen wieder in sein natürliches Gleichgewicht zurückbringen muss, sind anschließende Zyklusunregelmäßigkeiten nicht ungewöhnlich. Es kann auch passieren, dass sich nach dem Schwangerschaftsabbruch noch Reste der Schleimhaut in der Gebärmutter befinden. Stellt sich das bei der Nachuntersuchung heraus, muss zusätzlich noch eine Ausschabung, meist unter Narkose, stattfinden.
Du bist es wert, jeden Rat und jede Hilfe in Anspruch zu nehmen, die Dir zusteht. Denn wahrscheinlich befindest Du Dich derzeit in keiner einfachen Situation ...
Vielleicht bist Du auch noch unsicher, ob Du den Weg einer Abtreibung gehen wirst – Dich beschäftigen womöglich sogar widersprüchliche Gedanken und Gefühle. Alles, was Dich bewegt oder was für Dich noch ungeklärt ist, darf seinen Platz haben!
Risiken und Folgen bei einer Ausschabung
Eine Ausschabung wird aufgrund der höheren Wahrscheinlichkeit für Komplikationen seltener eingesetzt. Vielmehr ist sie oft im Nachgang einer Abtreibung durch Medikamente oder Absaugung nötig, wenn das umliegende Gewebe nicht vollständig ausgestoßen wurde.
Bei einer Ausschabung kommen zu den bereits genannten Risiken einer Abtreibung durch Absaugung noch folgende hinzu:
- Mögliche Verletzungen des Gebärmuttergewebes in seiner Tiefe, die Verwachsungen und Verklebungen begünstigen (Asherman-Syndrom) und das künftige Fehlgeburtsrisiko erhöhen.
- In Einzelfällen schwerwiegende Komplikationen, die im schlimmsten Fall zur Unfruchtbarkeit führen können. Zum Beispiel kann später die Einnistung einer befruchteten Eizelle nicht mehr möglich sein, wenn bei der Ausschabung zu viel Gebärmuttergewebe abgetragen wurde.
Läuft der Eingriff komplikationslos ab und treten keine Folgekomplikationen ein, so ist im Allgemeinen rein körperlich nach einer Weile nicht mehr feststellbar, dass eine Abtreibung stattgefunden hat.
ℹ️ Die operativen Abtreibungsmethoden (Absaugung bzw. Ausschabung) erfolgen unter Vollnarkose oder örtlicher Betäubung. Entsprechend führt die gewählte Betäubungsmethode zu Risiken und körperlichen Auswirkungen, über deren Folgen Du hier mehr lesen kannst: Abtreibung – welche Narkose?
Risiken und Folgen einer Spätabtreibung
Auch eine Spätabtreibung hat neben der häufig höheren seelischen Belastung einige körperliche Auswirkungen:
Während der Wochenbettphase kann es unter anderem zur Milchbildung in den Brüsten kommen, die eine hormonelle Medikation zur Unterdrückung erfordert.
Hier findest Du nähere Informationen:
Information und Hilfe im Entscheidungsprozess
Möglicherweise haben Dir diese Informationen bereits ein Stück weitergeholfen. Vielleicht sind aber auch noch Fragen offen geblieben, oder Du wünschst Dir über diese Informationen hinaus eine genauere Einschätzung Deiner individuellen Situation.
Wir sind gerne für Dich da!
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