Was Frauen im Schwangerschaftskonflikt bewegt: Die 4 häufigsten Gründe für eine Abtreibung

Die 4 häufigsten Gründe für eine Abtreibung

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Warum Frauen über eine Abtreibung nachdenken

Was sind Gründe für einen Schwangerschaftsabbruch? Warum denken Frauen über eine Abtreibung nach – welche Sorgen bewegen viele von ihnen? Anhand unserer langjährigen Beratungserfahrung haben wir hier die vier häufigsten Gründe zusammengestellt.

1. Biographische Gründe bzw. Zeitpunkt der Schwangerschaft
2. Partnerschaftsprobleme und Beziehungsstatus
3. Überlastung
4. Medizinische Gründe

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1/3 Das lässt mich am stärksten über eine Abtreibung nachdenken:

Was steckt hinter einem Schwangerschaftskonflikt?

Die Entscheidung „Abtreibung – ja oder nein?“ trifft wohl kaum eine Frau leichtfertig oder unbegründet. Hinter jeder einzelnen Frau, die sich in einer solchen Situation wiederfindet, verbirgt sich eine eigene Geschichte – eine ganz existenzielle Frage, wie es in ihrem Leben weitergehen soll.

Den einen Grund, warum ein Schwangerschaftsabbruch im Raum steht, gibt es dabei meistens nicht. In der Regel spielen ganz vielschichtige Umstände in die Entscheidung mit hinein.

Auf den ersten Blick scheinen die Gründe für einen Schwangerschaftsabbruch oft schnell und einfach erkennbar zu sein: finanzielle Umstände oder medizinische Gründe zum Beispiel …
Die unerwartete Schwangerschaft scheint auf den ersten Blick ein Problem zu sein und einen ganzen Berg an Schwierigkeiten mit sich zu bringen, die kaum überwindbar scheinen.

Bei genauerem Hinsehen zeigt sich, dass häufig nicht die Schwangerschaft an sich das eigentliche Problem ist. Vielmehr macht die ungeplante Schwangerschaft oftmals plötzlich sichtbar und spürbar, was schon länger ein Thema ist ...

Die herausfordernde Situation eines Schwangerschaftskonflikts kann also auch zur Chance werden, genau diese tieferliegenden Ursachen anzugehen.

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Statistik: Die 4 häufigsten Gründe für eine Abtreibung

Jede Frau, jede Beziehung, jede Schwangerschaft ist einzigartig. Doch es gibt Situationen, die viele Frauen auf ähnliche Weise durchleben. Alle statistischen Angaben beruhen dabei auf Auswertungen unserer langjährigen Beratungsarbeit.

Grund 1: Biografische Gründe bzw. Zeitpunkt der Schwangerschaft

„Leben ist das, was passiert, während du andere Pläne machst.“ Ein Postkartenspruch, der für viele der Frauen, die sich bei uns melden, voll ins Schwarze trifft. 36 Prozent sehen biografische Gründe als so herausfordernd an, dass sie über eine Abtreibung nachdenken. Die Mehrheit (28 Prozent) spricht ausdrücklich davon, dass die Schwangerschaft für sie zum falschen Zeitpunkt kommt.

Die Situationen können dabei ganz unterschiedlich sein: Manche stecken noch mitten in der Ausbildung oder im Studium und möchten erst einmal auf eigenen Beinen stehen.
Auch der Berufseinstieg, die Probezeit oder ein Stellenwechsel kann als Zeitpunkt als ungünstig empfunden werden.

Allgemeine Zukunftsangst und Unsicherheit spielen eine große Rolle.
Manchmal ist natürlich auch das Alter ein entscheidender Faktor: „Bin ich zu jung?“ oder „Bin ich schon zu alt für ein Kind?“. Womöglich ist die Kinderplanung schon abgeschlossen oder Kinder waren nie geplant.

Etwa 30 Prozent aller Frauen melden sich bei uns vor allem deshalb, weil die Reaktion vom Vater des Kindes ablehnend ist. Die meisten Frauen würden sich, wenn sie unerwartet schwanger sind, Unterstützung und Zuversicht von ihrem Partner wünschen. Doch recht häufig reagiert der Mann im ersten Moment leider genau gegenteilig.

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Grund 2: Partnerschaftsprobleme und Beziehungsstatus

Etwa 26 Prozent aller Frauen melden sich aufgrund von Partnerschaftsproblemen bei uns. Davon sind 15 Prozent vor allem deshalb im Schwangerschaftskonflikt, weil die erste Reaktion des Vaters des Kindes ablehnend ist. Die meisten Frauen würden sich, wenn sie unerwartet schwanger sind, Unterstützung und Zuversicht von ihrem Partner wünschen. Doch recht häufig reagiert der Mann im ersten Moment anders als erhofft.

👉 Im Artikel Schwanger – er will das Kind nicht nicht erfährst Du, warum viele Männer so reagieren; und wie Du damit umgehen kannst. Du kannst auch den Selbsttest machen 🧔🏻‍♂️ Was tun, wenn er das Kind nicht will?

Viele Frauen sehen auch den Beziehungsstatus als große Herausforderung, wenn sie schwanger werden. Die Partnerschaft ist noch sehr frisch, eigentlich schon beendet oder der Beziehungsstatus ist anderweitig „kompliziert“. Der Vater des Kindes ist womöglich nicht der Partner, es war ein ONS oder ist eher eine FreundschaftPlus.

Viele Fragen tauchen dann in diesem Zusammenhang auf: Wie wird er wohl reagieren? Und was wird mein Umfeld sagen? Was ist, wenn ich alleinerziehend sein sollte? Wie kann ich das schaffen?
Diese und ähnliche Sorgen bewegen jede vierte Frau, die sich bei uns meldet, weil sie über einen Schwangerschaftsabbruch nachdenkt.

ℹ️ Im Artikel Beziehungsstatus kompliziert und schwanger bekommst Du Tipps, wie Du mit dieser Situation umgehen kannst.
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Grund 3: Überlastung

„Ich habe viele Baustellen in meinem Leben“, „mir ist einfach gerade alles zu viel, ich habe keine Kraft mehr“. Das sind Sätze, mit denen sich viele Frauen an unsere Beratung wenden.
18 Prozent der Frauen, die sich bei uns melden, sind im Schwangerschaftskonflikt, weil sie sich bereits vor der Schwangerschaft überlastet gefühlt haben oder Angst vor Überforderung haben, sollten sie das Kind bekommen.

Für viele Frauen ist die Sorge um die Kinder, die bereits da sind, Anlass für ihre Gedanken an einen Schwangerschaftsabbruch. Oft offenbart die neue Schwangerschaft, dass eine Mutter von einem oder mehreren Kindern durch die vielen Herausforderungen des Alltags schon längst am Ende ihrer Kräfte angekommen ist.
Manchmal ist die Überlastung auch sehr groß, weil eine schwangere Frau bereits alleinerziehend ist.

🙌 Im Artikel Überlastet und erneut schwanger kannst Du mehr zum Thema nachlesen und bekommst Tipps, wie es nun weitergehen könnte!

An allen Fronten viel zu geben, bei der Arbeit und in der Familie: das bedeutet für viele Frauen, oft an den eigenen Grenzen zu sein. Vielleicht sind es aber auch berufliche Projekte oder eine Selbstständigkeit, die einem Zeit und Energie rauben. Karriereziele oder persönliche Vorhaben, um sich selbst etwas aufzubauen. Oder es bestehen eine gesundheitliche Herausforderungen, besondere Verpflichtungen (Pflege von Angehörigen) oder Schicksalsschläge, die eigentlich erst einmal verkraftet werden müssen.

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Grund 4: Medizinische Gründe und anderes

Rund 9 Prozent der Frauen, die mit uns in Kontakt treten, sind vor allem besorgt, ob sie die Schwangerschaft körperlich und psychisch durchstehen. Manchmal gibt es Vorerkrankungen oder Komplikationen bei vorherigen Schwangerschaften.

Auch die Sorge, ob Alkohol, Nikotin oder andere Substanzen dem Kind gesundheitlich geschadet haben könnten, sind Thema.
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Medizinische Gründe, die das Kind betreffen, kommen seltener vor (2 Prozent). Doch wenn plötzlich bei einer pränatalen Untersuchung ein Befund oder eine Diagnose im Raum steht, wird den Eltern meist zunächst der Boden unter den Füßen weggezogen.

Finanzielle und materielle Sorgen durch geringes Einkommen, Schulden, Arbeitslosigkeit etc. betreffen 7 Prozent der Frauen. Äußerer Druck durch die eigene Familie, die Eltern, den Arbeitgeber, kulturelle Hintergrunde und vieles mehr bewegt 1 Prozent der Frauen dazu, sich zu einer Abtreibung gedrängt zu fühlen.
Ebenso wenden sich 1 Prozent der Frauen an uns, die durch Vergewaltigung schwanger geworden sind.

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Wenn Du selbst schwanger bist: Den Gründen für den Gedanken an eine Abtreibung auf die Spur kommen…

Du hast vielleicht bis hierher gelesen und Dich in den beschriebenen Erfahrungen auch ein bisschen wiedergefunden. Vielleicht ist Deine Geschichte aber auch ganz anders. Auf jeden Fall lohnt es sich, dass Du in Deinen individuellen Umständen den offensichtlichen und auch den tieferliegenden Gründen, warum Du über eine Abtreibung nachdenkst, auf der Spur bleibst.

So kann die momentane, belastende Situation zu einer Chance für Dich werden, um:

  • Dir bewusst zu werden, was Dir wirklich wichtig ist im Leben.
  • an Deiner Partnerschaft zu bauen und so noch tiefer und enger mit Deinem Partner zusammenzufinden.
  • herauszufinden, wofür es sich zu leben und zu kämpfen lohnt – und das Fundament dafür zu legen.
  • auch und vor allem Dich selbst trotz aller Probleme im Blick zu behalten.

Wenn Du gerade mitten in diesem Prozess bist und mit den Gründen für eine Abtreibung zu kämpfen hast, wende Dich gerne an uns Beraterinnen! Wir stehen Dir in dieser herausfordernden Situation gerne zur Seite, um gemeinsam zu überlegen, ob und wie Du diese Situation zur Chance werden lassen kannst:

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Autoren & Quellen

Autorin

Verena Küpper,
Sozial- und Geisteswissenschaftlerin

Psychologische Überprüfung

Psychologisches Team

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